Nach Korruptionsvorwürfen: Grammys ändern Nominierungsregeln

Die Organisator*innen der Grammys haben eine einschneidende Veränderung bei der Art und Weise der Nominierung bekanntgegeben. Die Zeit der Komitees aus anonymen Expert*innen ist offenbar vorbei. Diese haben mehr als 30 Jahre lang entschieden, wer für den begehrtesten Musikpreis der Welt in Frage kommt. Das soll sich nun ändern. Diese geheimen Gruppen - bestehend aus 15 bis 30 Personen - würden nun aufgelöst, heißt es. In Zukunft haben demnach die 12.000 stimmberechtigten Mitglieder der Recording Academy bei der Nominierung das Sagen.

Grammys: The Weeknd äußert sich zur Neuausrichtung

Im Vorfeld der diesjährigen Grammy Awards hatte sich vor allem The Weeknd (diesen Artist auf Apple Music streamen) lautstark über die Nominierung aufgeregt. Trotz seines extrem erfolgreichen Albums "After Hours" wurde der RnB-Star nicht in einer einzigen Kategorie berücksichtigt. Der Kanadier nannte die Grammys daraufhin "korrupt" und forderte mehr Transparenz ein. Letztendlich verkündete er, die Grammys fortan boykottieren zu wollen.

The Weeknd gab der New York Times ein Statement zu den nun in Aussicht gestellten Maßnahmen ab. Von seinem Boykott rückt er dabei nicht ab. Dennoch begrüßt er die Veränderung:

"Auch wenn ich meine Musik nicht einreichen werde, wird das jüngste Korruptions-Eingeständnis der Grammys hoffentlich ein positiver Schritt in die Zukunft dieses geplagten Preises sein und der Gemeinschaft aller Artists den Respekt geben, den sie mit einem transparenten Abstimmungsprozess verdient."

Die Grammys haben nicht nur bei der Nominierungspraxis den Hebel angesetzt. Ebenso hat man bei der Diversität der Awards eine Schippe draufgelegt. So sollen im nächsten Jahr auch Auszeichnungen in den Kategorien Best Música Urbana Album und Best Global Music Performance vergeben werden. Diese Erweiterung und die veränderte Herangehensweise bei der Nominierung soll das "fortwährende Engagement" der Academy widerspiegeln, "sich mit der Musiklandschaft weiterzuentwickeln" und zugleich gewährleisten, dass die "Regeln und Richtlinien der Grammy Awards transparent und gerecht sind".

Bereits Diddy forderte Anfang 2020 Veränderungen ein:

Keinen Respekt vor Hiphop? Diddy setzt den Grammys ein Ultimatum

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