Kollegah hat das Alpha Mentoring-Programm wohl beendet

Kollegah gibt auf Instagram bekannt, dass er sein höchst umstrittenes Alpha Mentoring-Programm eingestellt hat. Die Anmelde-Seite ist zwar noch online, aber dem Rapper zufolge wurde das Coaching-Angebot schon vor Beginn der Promophase zu Kollegahs aktuellem Album "Alphagene 2" beendet. Die Einnahmen sollen dazu genutzt werden, diverse Hilfsprojekte in der ganzen Welt zu realisieren. Pünktlich zu Weihnachten veröffentlicht der Rapper jetzt ein erstes Video dazu, das "Kollegah in Afrika" heißt.

Alpha Mentoring-Programm von Kollegah offenbar eingestellt

Was ist das? Kollegahs Versuch, die Bosstransformation auf alle Lebensbereiche auszuweiten. Der kurze Ausflug in die Coaching-Welt sollte aus denjenigen, die für viel Geld an dem Programm teilnehmen, solche Leute wie Kollegah machen.

Massive Kritik: Das Alpha Mentoring-Programm sah sich genau wie Kollegahs Buch starker Kritik ausgesetzt. Für eine Undercover-Reportage darüber haben sich zwei Journalisten sogar in das Coaching-Programm eingeschlichen und ungefähr genau das berichtet, was alle befürchtet hatten.

Aus und vorbei? Offenbar hat Kollegah dem Alpha Mentoring-Programm schon vor der "Alphagene 2"-Promophase ein Ende gesetzt. Das schreibt er zumindest auf seiner Instagram-Seite. Dort heißt es:

"In diesem Jahr startete ich das Alpha Mentoring Programm, um jungen Menschen zu helfen, ihre Träume und Ziele zu erreichen. Das Projekt habe ich vor der Alphagene2 Promophase wieder eingestellt. [sic]"

Anmeldung noch online: Kollegah hat zwar laut eigener Aussage das Programm beendet, aber auf der offiziellen Alpha Mentoring-Webseite kann man sich anscheinend immer noch dafür anmelden. Zumindest findet sich dort kein einziger Hinweis darauf, dass das Programm schon seit Monaten eingestellt sein soll.

Undercover-Recherche zu Kollegahs "Alpha Mentoring"-Programm veröffentlicht

Eine Recherche von Vice und BuzzFeed News hat das Innenleben von Kollegah s "Alpha Mentoring"-Programm offengelegt. Als Marc Konopka schleusten sich zwei Redakteure in das Kollegah-Netzwerk ein und gaben vor, gecoacht werden zu wollen. In ihrem Artikel erheben die Journalisten Vorwürfe gegen Kollegah und die mit ihm zusammenarbeitende Firma Baulig Consulting.

Kollegah will zu Weihnachten Kindern in Afrika helfen

Niemand ist sicher vorm White Savior-Komplex, auch Kollegah ganz offensichtlich nicht. Natürlich rein zufällig an Weihnachten veröffentlicht "der Absolute" mit den "Alphagenen" ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er Kindern in Afrika hilft. Weil "die freuen sich ja noch richtig", ihr kennt das.

"Statt sich auf irgendwelche Stiftungen zu verlassen" und nicht zu wissen, wohin das ganze Geld fließt, zeigt sich Kollegah vor Ort. In Afrika. Genauer: Uganda. Er wolle einfach mal selbermachen, selbst dort sein, mit anpacken "und alles auch kontrollieren können".

Wirklich selbst machen sehen wir ihn dabei allerdings eigentlich gar nichts. Der Brunnen und das Outdoor-Klassenzimmer (?) sind schon gebaut, eine Unterkunft soll noch folgen. Kollegah zahlt lediglich für ein paar Spielsachen und lässt sich für sein finanzielles Engagement feiern.

Zum Teil werde das alles durchs Alpha Mentoring-Programm finanziert. Die Unterkunft, der Brunnen und Bildung (Outdoor-Klassenzimmer) sollen den Kindern dort "in Uganda" helfen.

Wieso ist das problematisch? Dieses Filmchen erweckt nicht gerade den Eindruck, als hätte sich Kollegah mit den Schwierigkeiten und Herausforderungen der sogenannten Entwicklungshilfe auseinandergesetzt. Die erhält leider zum Großteil einfach nur die bestehenden kolonialistischen Strukturen. Das Ganze wirkt als Mittel zum Zweck der Selbstdarstellung.

Es scheint hier wie so oft nicht um Hilfe zur Selbsthilfe zu gehen. Auch nicht um Unabhängigkeit, Gleichberechtigung oder darum, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Statt etwas an globalen Bedingungen oder Ausbeutung zu ändern und Handelsschranken abzubauen, geht Kollegah als strahlender Held mit europäischem Blickwinkel für ein paar Tage nach Uganda, um einen Brunnen und zwei Häuser bauen zu lassen.

"Alpha Mentoring": Kollegah scheitert im Rechtsstreit gegen Berichterstattung

Kollegah hat vor Gericht eine Niederlage einstecken müssen. Das berichtet unter anderem die Süddeutsche Zeitung. Es ging dabei um falsche Sachaussagen, die im Deutschrap-Podcast "Schacht & Wasabi" getroffen worden sein sollen. Kollegah hatte Klage gegen den Bayerischen Rundfunk (BR) eingereicht und eine Gegendarstellung angestrebt.

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