Keine Zeugen, viel Chaos: Bushido-Prozess belustigt Richter
Bushido mit Zahnstocher

Eigenartige Verhandlungswoche beim Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder: Kein Zeuge schien es den letzten Tagen einrichten zu können, zur Verhandlung zu erscheinen. Das gilt sowohl für Nebenkläger Bushido als auch für Shindy und Mitarbeiter*innen einer Hausverwaltung. Watson beschreibt den 69. Prozesstag daher als "chaotische Verhandlung". An Tag 70 kam sogar ein Ersatzplan zum Einsatz. Den anwesenden Personen vor Gericht musste schließlich irgendetwas geboten werden.

Bushido ist im Ausland – der Richter muss lachen

Der Reihe nach: Am Montag hätte eine Frau, die vermeintlich bei einer Hausverwaltung arbeitet, aussagen sollen. Vermeintlich? Ja, es kam heraus, dass sie nicht mehr dort arbeitet. Sie ließ sich darüber hinaus nicht vor Gericht blicken. Das galt ebenso für einen ehemaligen Kollegen von ihr. Beide waren wohl mit einer Wohnanlage in Brandenburg vertraut, bei der Bushido und Arafat einst gemeinsam fast 100 Wohnungen kauften.

Weil die Lage um das gemeinsame Immobilienvermögen klärungsbedürftig war, trafen sich Arafat Abou-Chaker und Bushido in den letzten Jahren auch im Gerichtssaal außerhalb von Berlin. Nach einem Berufungsprozess hatten sich die beiden ehemaligen Geschäftspartner auf eine Abfindung von 1,4 Millionen Euro verständigt.

Statt den anvisierten Zeugenaussagen gab es am Montag einen kleinen Blick in die Zukunft. So wäre Shindy für den gestrigen Mittwoch als Zeuge vorgesehen gewesen. Doch da sein Anwalt verhindert war, wurde daraus nichts. Der Bietigheim-Bissinger hatte das Gericht schon einmal vertrösten müssen – aufgrund von Corona.

Bushido schwebte dem Gericht als Ersatzzeuge vor. Er sollte sich zu den Tonaufnahmen äußern, die der Stern in einer Titelstory ausgewertet hat. Der Gesprächsmitschnitt legte nahe, dass Bushidos Schilderungen vor Gericht unglaubwürdig seien. Bushido beharrte anschließend auf seiner Version.

Was seiner Aussage zu den Aufnahmen im Weg stand? Bushido macht gerade Urlaub. In Anbetracht der Gesamtsituation konnte sich der vorsitzende Richter laut Watson "ein Lachen nicht verkneifen".

Der Verhandlungstag Nummer 70 hielt daher einen kuriosen Ersatzplan bereit. Statt auf Zeugenaussagen konzentrierte man sich auf die im letzten Jahr erschienene Bushido-Doku. Um überhaupt ein Programm bieten zu können, wie der Richter Watson zufolge ausführte. Also lief einfach "Unzensiert – Bushido's Wahrheit".

Bleibt für alle Beteiligten zu hoffen, dass die nächsten Verhandlungstage reibungsloser ablaufen.

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