Kanye West ist tot – aber Ye lebt weiter
Porträt von Kanye West in schwarz-weiß

Bei Kanye West läuft in letzter Zeit nicht alles rund: Zum einen steht seine Scheidung von Noch-Ehefrau Kim Kardashion im Raum, zum anderen ging er vor gut einem Monat mit einem fragwürdigen Haarschnitt viral. Hinzu kommt außerdem, dass Kim wohl seine Gebete, er möge sie doch zurücknehmen, nicht zu erhören scheint und stattdessen lieber mit US-Comedian Pete Davidson unterwegs ist. Kein Wunder also, dass Kanye sich scheinbar wünscht, ein anderer zu sein – denn wie er selbst im Gespräch mit der 032c erklärt, stellt nicht nur die kürzliche Namensänderung die Zeichen bei ihm auf Neuanfang.

Kanye West ist tot – lang lebe Ye

In der 40. Ausgabe der Berliner Mode- und Kulturzeitschrift 032c stellt sich Kanye West (jetzt auf Apple Music streamen) – oder besser: Ye – den Fragen des Performance-Künstlers Tino Sehgal. Außerdem ziert die Ausgabe die seltsame Maske, in der er Ye kürzlich am Airport JFK in New York gesichtet worden war. Den Künstler:innen unserer Zeit schreibt er in diesem Gespräch zu, dafür Verantwortung zu tragen, den "Himmel auf Erden" für die Menschen zu kreieren. Hierfür bräuchte man Anführer wie ihn – und als solcher brauche er den Raum, auch einmal nicht gefallen zu müssen. Deshalb habe Kanye West sterben müssen:

"Lasst mich damit beginnen, mich selbst umzubringen. Je weniger Raum für dich selbst, desto mehr Raum für Gott."

Zudem trüge das Ego einzelner Menschen dazu bei, die Menschheit zu separieren, während der Tod des Egos die Menschheit zusammenbringen würde. Der Tod von Kanye West wird so zu einer Metapher eines neuen Lebensabschnitts des Künstlers – was genau das für die Zukunft und seine Musik bedeuten soll, lässt er hingegen im Unklaren.

Ye im Kampf gegen den Kapitalismus

Teil seiner Wiedergeburt als Ye soll es wohl auch sein, etwas gegen das vorherrschende kapitalistische System zu tun – was durchaus eine mutige Aussage für einen milliardenschweren Rapper und Unternehmer ist. Er findet, mit seiner Kollektion für GAP trüge er zu mehr Gleichheit in der Gesellschaft bei und das allein dadurch, dass sich mehr Menschen nun seine Mode leisten könnten. Dies bräche das Klassensystem auf. Ye sagt:

"Wir stehen unter kapitalistischer Herrschaft und diese bringt uns um. Es ist an der Zeit, das zu ändern."

Deshalb wolle er auch nach und nach seine Immobilien als Räume für Kirchen stellen – in einem Jahr sei er obdachlos, würde dafür aber den Bedürftigen Unterschlupf in seinen ehemaligen Wohnräumen bieten. Wieviel davon Wunsch und wieviel Wirklichkeit werden wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist allerdings: Kanye war immer für eine Überraschund gut und so wird es wohl auch weiterhin bei Ye sein. Was zuletzt zwischen ihm und Kim bezüglich ihrer Scheidung abging, lest ihr hier:

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