Bushido vor Gericht: Bleibt "Sonny Black" auf dem Index?

Am kommenden Mittwoch geht die Gerichtsverhandlung zur Indizierung von Bushidos Album "Sonny Black" laut Focus Online in eine weitere Runde. Nachdem Bushido in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht Köln gescheitert war, nimmt sich nun offenbar das Oberverwaltungsgericht in Münster der Sache an.

Im Februar 2014 erschien Bushidos zehntes Studioalbum "Sonny Black", knapp ein Jahr später landete die Platte auf dem Index. Das Album sei "verrohend", diskriminiere Frauen und Homosexuelle und verherrliche einen kriminellen Lebensstil, so die Begründung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

Bushido klagte gegen die Entscheidung. Nachdem er in Köln keinen Erfolg hatte, legte er Berufung ein. Laut Focus Online sehe sich Bushido in seinen Rechten als Künstler verletzt. Sein Anwalt habe im ersten Prozess damit argumentiert, dass sich die Toleranzschwelle gegenüber dem, was jugendgefährdend ist und was nicht, verschoben habe. Wer sich mit Rap auseinandersetze, könne zwischen "fiktiven Rap-Klischees und der Wirklichkeit" unterscheiden.

Bushido argumentiert allerdings nicht nur mit der Kunstfreiheit, sondern führt darüber hinaus mögliche Formfehler der BPJM an. Man habe nicht allen am Album beteiligten Künstlern, beispielsweise Kollegah und Farid Bang, eine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. 

Die Indizierung bedeutet für Bushido vor allem wirtschaftliches Minus, der Tonträger darf schließlich nicht mehr beworben und an Minderjährige verkauft werden. Entsprechend taucht "Sonny Black" auch nicht auf Spotify auf. Am Mittwoch wollen die Richter in der mündlichen Verhandlung auch gleich eine Entscheidung treffen. Mal sehen, ob es für Bushido so gut läuft wie für Haftbefehl, der sich kürzlich über die Aufhebung der Indizierung von "Chabos wissen wer der Babo ist" freuen konnte:

Vom Index genommen: Haftbefehl veröffentlicht zwei neue "Chabos wissen wer der Babo ist"-Versionen

Knapp zwei Jahre ist es her, dass große Teile von Haftbefehls drittem Soloalbum "Blockplatin" auf den Index gesetzt wurden. Dazu gehörte auch die Single "Chabos wissen wer der Babo ist". Auf Instagram lässt Hafti nun verlauten, dass der Song nicht länger indiziert sei.

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