Finch ist aktuell Teilnehmer bei der Vox-Gesangsshow "Sing Meinen Song". Bei dem Tauschkonzert performte der "Dorfdisko"-Künstler seine eigene Version vom Boki-Track "Sorry". Während und nach dem Song spricht Finch ein Thema an, welches er "noch nie mit jemandem besprochen" habe: seinen Vater. Über seinen Erzeuger verliert der Rapper kein gutes Wort.
Finch über seinen Vater: "Er hat meine Mutter im Stich gelassen"
Seine Cover-Version von "Sorry" hat Finch umgedichtet und sie seinem eigenen Vater gewidmet. Dort heißt es in der Hook unter anderem: "Da kam nie ein Sorry". In der Strophe wird Finch dann konkreter:
"Als die Mauer stand, war ich noch ein Wunschkind / Kaum ging die Grenze auf, warst du schon verschwunden / Wahrscheinlich wog dein Koffer mehr als dein Gewissen"
Nach seinem Auftritt erzählt Finch, dass er fast seine komplette Kindheit ohne seinen Vater verbracht habe. Finchs Vater habe sich nach der Wiedervereinigung "in den Westen verpisst", also nur rund ein halbes Jahr nach der Geburt des Rappers. Er sei zwar noch am Leben, aber für Finch spielt sein Erzeuger keine Rolle mehr:
"Ich bin ohne Vater aufgewachsen. Er lebt noch, aber ist für mich nicht mein Vater. Er hat meine Mutter im Stich gelassen."
Bei "Sing meinen Song" verrät Finch, dass er eigentlich sehr lange nicht öffentlich über seinen Vater sprechen wollte. Da er seit ein paar Jahren aber selbst eine Tochter hat, sieht er diesen Schritt als eine Art "Therapie", die er brauche, um als Mensch und Vater "weiter wachsen zu können", damit er seinem eigenen Vater zeigen könne, "dass es geht". "Sorry"-Urheber Boki kürt Finchs Version nebenbei zur besten Performance des Abends.
Einen Ausschnitt von Finchs Auftritt gibt es hier zu sehen:
Der selbsternannte Party-Rapper schlägt in letzter Zeit einen eher tiefgründigeren Ton in seiner Musik an. Auf "Wenn du dumm bist" und dem Feine Sahne Fischfilet-Feature zeigt Finch klar Haltung. Seine Begründung: Man könne nicht "die ganze Zeit der Tanzclown sein", sondern auch mal Gesellschaftskritik üben, so Finch zuletzt im Interview mit Massiv. Trotzdem wolle er "kein Politik-Rapper" sein.
Alles zu Finchs Gespräch mit Massiv könnt ihr hier lesen: