"Wir kriegen keine Credits dafür": Eunique, Gizem Emre & Zeina Nassar über Female Empowerment

In der dritten Episode des Format HYPED Sessions liegt der Fokus auf Female Empowerment. Vor dem Hintergrund des Internationalen Frauentags sprechen Eunique, Gizem Emre und Zeina Nassar mit Host Aria Nejati über ihre Sicht auf eine Welt, die von männlichen Entscheidern durchsetzt ist.

Eunique, Gizem Emre & Zeina Nassar über vermeintliche Männerdomänen & die eigene Vorbildrolle

Alle drei Frauen haben in ganz unterschiedlichen Bereichen ihre Erfüllung gefunden. Eunique ist vor allem als Rapperin bekannt und hat trotz ihres jungen Alters schon reichlich Erfahrungen in der Industrie gesammelt. Rapperinnen mit diversesten Styles gehören inzwischen zum festen Bestandteil der hiesigen Szene. Das war nicht immer so. Eunique blickt auf ihre eigenen Anfänge zurück und erklärt, was sie antreibt.

"Fühlt sich so an, als ob ich das, was ich damals gemacht hab, einfach gelohnt hat. Ich hatte immer das Bedürfnis, zu zeigen, dass die meisten Frauen wahrscheinlich genauso heftig flowen können wie Männer. Sie trauen sich nur nicht, weil sie nicht genügend Leute da draußen sehen. Ich glaube, wo ich relativ am Anfang alleine war, mit SXTN, dass wir von da an und so krass gewachsen sind und auch in verschiedene Richtungen. Das ist für mich gerade bombe, weil ich mich nicht mehr auf einen Stil konzentrieren muss. Sondern genügend Platz für Styles gegeben wird."

Zusätzlich arbeitet sie für sich heraus, wo der gesellschaftliche Unterschied zu Männern im Allgemeinen liegt: "Ich glaube, der Unterschied ist einfach, dass wir Frauen für die Dinge, die wir machen, weniger Anerkennung kriegen. Wir kriegen keine Credits dafür."

Zeina Nassar ist Profiboxerin aus Berlin-Kreuzberg und hat dafür gesorgt, dass ihr Name auf ewig mit einem einschneidenden Ereignis verbunden sein wird. Dank ihrem Engagement dürfen Frauen mit Kopftuch boxen. Sie unterstreicht im Talk noch einmal, dass ihre erfolgreiche Boxkarriere nicht auf dem Umstand fußt, dass sie mit Hidschab in den Ring steigt. Sie liefert dort einfach ab.

"Der entscheidende Grund war meine Performance, meine sportliche Leistung. Ich bin nicht Deutsche Meisterin geworden, weil ich ein Kopftuch trage, sondern weil ich Leistung gebracht habe."

Einen Einblick in die Film- und Fernsehbranche gibt Gizem Emre. Die Schauspielerin ist seit vielen Jahren an Sets unterwegs und war zunächst ausschließlich mit männlichen Regisseuren konfrontiert. Ähnlich wie im Rap hat auch sie in den letzten Jahren einen Wandel beobachtet. Sie schaut optimistisch in die Zukunft.

"Ich habe große Hoffnung, dass unsere Filmbranche sich zum Positiven entwickelt. Ich will nicht alles schlecht reden. Die Filmwelt ist nicht böse. Für mich ist die Filmwelt voller Liebe, voller Kunst, voller Leidenschaft. Wenn ich da meinen Beitrag zu leisten kann, dass sich am Set was ändert, dann werde ich die lauteste Person sein, die ich sein muss in dem Moment.

Wo sich die drei Gästinnen durch ihr männliches Gegenüber in der Vergangenheit missverstanden gefühlt haben, wie sie zu einer gesetzlich verankerten Frauenquote stehen und viele weitere Fragen beantworten sie in den HYPED Sessions. Hier kannst du die komplette Folge sehen:

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