Hate und Memes: Wie Eno seine Depressionen überwunden hat

"Deutschrap ist fresher denn je" – allein mit diesem Statement hat es Eno bis an die absolute Spitze der Deutschrap-Memewelt geschafft. Kurz vor Release seines neuesten Albums hat sich der 24-jährige Rapper nun mit Marvin Game zum Interview für sein "BAKED"-Format getroffen. Hierbei erzählt Eno unter anderem von den Schattenseiten seines Ruhms und von der psychischen Belastung, die er durch die Memes um seine Person erleben musste.

Depressionen und Selbstzweifel: Eno hilft sich mit Hypnosetherapie

Das Prinzip des Formats ist denkbar einfach gehalten: Marvin Game trifft sich mit einem Gast zum Interview, während der Koch Christoph Brand im Hintergrund den Essenswunsch des Gasts umsetzt. Zum Schluss wird zusammen gegessen. Eno (jetzt auf Apple Music streamen) wünscht sich ganz klassische Köfte. Die Wartezeit aufs Essen verkürzen sich Eno und Marvin Game mit einer netten Plauderei. Relativ schnell schneiden die beiden hier jedoch ziemlich ernste Themen an.

Als Marvin Game ihn auf sein "Deutschrap ist fresher denn je"-Meme anspricht, erklärt er, dass er die dazugehörigen Videos nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen kann. Das Video sei entstanden, nachdem er einige deutschsprachige Rap-Songs gehört hatte und wirklich Props geben wollte. Zu Beginn konnte er über die Memes noch selbst lachen. Schlussendlich wurde es ihm aber zu viel, da es sich direkt hinter andere Eno-Memes wie seinen "Berlin, was geht ab?"-Spruch auf den HYPE Awards 2019 eingereiht hatte. Auch der Vorwurf, er würde Hooks von Travis Scott klauen, kam zu der Zeit öfters auf.

"Um ehrlich zu sein habe ich immer versucht, das mit Humor zu nehmen. Ich hab's auch am Anfang mit Humor genommen. Nur die Sache ist die: Es fängt erst an, Kopf zu f*cken, wenn man dann sieht, dass es nicht aufhört."

Ab da sei es wohl relativ schnell gegangen: Plötzlich merkte er, wie ihm immer mehr Leute entfolgten. Das ernsthafte Interesse an ihm schien zu schwinden und er wurde oftmals ins Zentrum des Spotts gerückt. Er hatte mit Depressionen zu kämpfen.

"Ich habe mir so viel Mühe gegeben, [...] ich habe auch gute Musik gemacht, auch erfolgreiche Musik gemacht. Und mit ein, zwei Fehlern, die man gemacht hat, wird alles vergessen. Wir haben so viele Festivals abgerissen, Tour hochverlegt, ausverkauft... und dann verkacke ich einen Auftritt und die vergessen das alles. Man wird traurig. Und diese Traurigkeit führt dann dazu, dass man, keine Ahnung, Schlafprobleme kriegt. Du liegst im Bett und denkst dir: Was geht ab? Ich hab' 400.000 Abonnenten verloren auf Instagram. [...] Hunderttausende von Menschen entfolgen dir und das ist schon ein Zeichen, dass die keinen Bock mehr auf dich haben."

In der Folge litt er laut eigenen Aussagen unter Selbstzweifeln und wusste nicht, ob neue Musik von ihm überhaupt noch angenommen werde. Eno erzählt daraufhin, dass er die Hypnosetherapie für sich entdeckt hätte. Da er zusätzlich mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hätte, hatte eine solche Therapie eine sehr beruhigende Wirkung auf ihn gehabt. Außerdem habe er dort gelernt, sich zu öffnen und mit anderen Leuten über seine Probleme zu reden.

Das gesamte Interview kannst du dir hier anschauen:

Enos neues Album "Ensar" soll morgen erscheinen. Marvin Games Frage, ob dort auch Songs zu hören seien, auf denen er sich vollständig seinen inneren Problemen widmet, musste er aber verneinen. Eno hätte maximal hier und da ein paar Statements oder Lines eingebaut, so wie es auch schon bei dem Titeltrack des Albums der Fall war. Du kannst dir die Single hier anhören:

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