Todesstrafe im Iran: Hamburger Rapper soll abgeschoben werden

Seit Monaten droht dem Hamburger Rapper Momo die Abschiebung aus Deutschland in den Iran. Den vor sechs Jahren geflüchteten Künstler erwartet in seinem Herkunftsland die Todesstrafe. Hintergrund: Momo ist vom Islam zum Christentum konvertiert. Mit seiner Konvertierung hat er Apostasie begangen – diese wird im Iran mit dem Tod bestraft. Eigentlich sollte das Grund genug dafür sein, dass Momo in Deutschland bleiben kann. Allerdings zweifeln die Behörden an seiner Konvertierung.

Todesstrafe: Hamburger Rapper Momo soll abgeschoben werden

Während seiner Zeit in Deutschland hat Momo seine mittlere Reife absolviert und schon eine sozialpädagogische Ausbildung abgeschlossen. Für ihn ist Hamburg die Heimat, in der er sich ein neues Zuhause aufgebaut hat. Sein Asylantrag wurde jedoch erneut abgelehnt. Inzwischen sind seine Möglichkeiten, Widerspruch gegen die behördliche Entscheidung einzulegen, ausgeschöpft. Auf seinem Instagram-Kanal versucht Momo gemeinsam mit der Initiative Rapfugees auf seine Abschiebung aufmerksam zu machen.

Unter seinem Künstlernamen OmOm rappt er auf Iranisch und Deutsch über Ungerechtigkeit und seine Erfahrungen im Iran. Er kritisiert regelmäßig das iranische Regime und positioniert sich gegen den dort herrschenden Islamismus.Nach dem deutschen Grundgesetz genießen politisch Verfolgte Asylrecht in Deutschland. Politisch verfolgt ist ein Mensch, wenn ihm in seinem Herkunftsland schwere Menschenrechtsverletzungen aufgrund seiner Ethnie, politischen Überzeugung oder seinem religiösen Glauben drohen. Diese Umstände müssen vor den Behörden glaubhaft vorgetragen werden. Befindet die Behörde, dass Zweifel am Inhalt der Vortrags vorliegen, kann der Antrag abgelehnt werden.

#Momobleibt: Das Kollektiv Rapfugees will Momos Abschiebung verhindern

Über die Zeit hat sich eine große Community gebildet, die sich für den Rapper einsetzt. Unter dem Hashtag #Momobleibt machen seine Freunde und Aktivisten auf eine Petition aufmerksam, die über seine Situation aufklären soll. Außerdem wurde ein Spendenkonto eröffnet. Über dieses sollen die Anwaltskosten für Momo gedeckt werden.

Wie MOPO vor einigen Wochen berichtete, versucht Momo nun mithilfe von seinen Freunden und einem Anwalt, eine Ausbildungsduldung zu bekommen.
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