Zum Ende von "Babo", Haftbefehls neuer Netflix-Doku, gibt es eine Szene, in welcher der Offenbacher, deutlich gezeichnet von den Drogen und am Ende seiner Kräfte, den Reinhard Mey-Klassiker "In meinem Garten" singt. "Brutaler Song", lautet sein Urteil, während im Hintergrund das Original weiterläuft. Per Instagram-Story bedankt sich Haftbefehl jetzt für das Vertrauen, bei dem Team des 82-jährigen Liedermachers und berichtet von einem persönlichen Austausch der beiden.
"Stille, ehrliche Bestätigung": Haftbefehl bedankt sich bei Reinhard Mey
In seiner Story erklärt Haftbefehl, dass Reinhard Mey anfangs wohl eher skeptisch gewesen sei, seinen Song für die Doku zur Verfügung zu stellen. Diese Vorsicht könne er gut nachvollziehen, so Haft: "Was sie zuvor im Netz über mich fanden, weckte wohl eher Zweifel als Vertrauen." Schlussendlich konnte man sich offenbar trotzdem einigen und sorgte so, für eine der eindringlichsten Szenen der Dokumentation. Ein schwitzender und schnaufender Haftbefehl, der sich selbst als "Dreck" bezeichnet und dann den 1970 veröffentlichten Song über Verlust und Vergänglichkeit anstimmt.
Umso mehr freue es ihn, dass sich Reinhard Mey nach dem Anschauen der Doku persönlich bei ihm gemeldet habe, schreibt Haftbefehl. Damit hätte der Sänger ihm etwas gegeben, "das tiefer geht als Zustimmung – eine stille, ehrliche Bestätigung: Dass man den Menschen hinter dem Bild, den Künstler hinter den Schlagzeilen, erst wirklich verstehen sollte, bevor man sich ein Urteil erlaubt."
Im Gespräch mit Diffus hatten die beiden Regisseure der Doku, Sinan Sevinç und Juan Moreno, über ebendiese Szene gesprochen. Der Clip würde einem bei jedem Mal Anschauen die Hosen ausziehen.
"Die Produktion hat uns auch einen Vogel gezeigt, als wir denen gesagt haben, wir brauchen die Rechte für "In meinem Garten" von Reinhard Mey. [...] Aber als sie die Szene dann gesehen haben, ist ihnen auch bewusst geworden, dass wir die Rechte an dem Song brauchen für den Film."
Außerdem erzählt Juan Moreno dort, dass sie beide an diesem Tag nicht anwesend waren und es Kameramann Wesley Salamone allein war, der diese Szene eingefangen hat, wofür beide nichts als Lob übrig haben.
Reinhard Meys Song erfreut sich seit Release übrigens eines zweiten Frühlings. Der Track ist sowohl bei Spotify als auch bei Apple Music derzeit in den Top-50-Charts zu finden.
