Haftbefehl äußert sich zu Vorwürfen: "Ich bin kein Antisemit"

Nachdem die Bild kürzlich einen Artikel veröffentlichte, in dem Bernhard Effertz, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Hamburg und Mitglied des NDR-Rundfunkrats, Haftbefehl "für das antisemitische Gedankengut seiner Songtexte" kritisierte, äußerte sich dieser nun selbst dazu.

So stellt er klar: "Ich bin kein Antisemit. Darüber hinaus beurteile ich keinen Menschen aufgrund seiner Religion, Ethnie oder Hautfarbe. "

Grund des Anstoßes für die Kritik war die Zeile "Ticke Kokain an die Juden von der Börse" aus seinem Song Psst, der im letzten Tatort lief.

Auch dazu äußert sich Haftbefehl: "Zu der Textzeile, die aus mir einen Antisemiten machen soll, möchte ich folgendes ergänzen: Als ich noch als Jugendlicher am Frankfurter Banken und Bahnhofsviertel Drogen verkaufte, hatten einige meiner 'Stammkunden' jüdische Wurzeln.
Hätte ich Gummibärchen an Eskimos verkauft, wäre die Textzeile anders ausgefallen.
"

Das gesamte Statement von Haftbefehl findest du auf der nächsten Seite.

Haftbefehl schrieb Folgendes auf Facebook:

"Hier mal ein Statement von mir zu der Story in der BILD am Sonntag und dass ich angeblich ein Antisemit sei:

"Aykut bitte klär die Medien und die Außenwelt auf"
Das war die Bitte eines inhaftierten Kindheitsfreundes - mit israelischem Hintergrund - nachdem sich ganz Deutschland wieder einmal eine Meinung geBILDet hatte.
Dieses Statement ist keine Reaktion auf eine Berichterstattung, die sich an einer Textzeile aufhängt. Doch den Anruf meines Freundes und die vielen Ermunterungen aus meinem Freundeskreis habe ich mir zu Herzen genommen.

Ich bin kein Antisemit. Darüber hinaus beurteile ich keinen Menschen aufgrund seiner Religion, Ethnie oder Hautfarbe. Bei uns existiert so was nicht und jeder der sich die Mühe macht, sich mit mir und meinem Umfeld zu beschäftigen, wird dies erkennen und verstehen. Wir sind Kanaken, Balkans, Kartoffeln, Schwarze, Zigeuner, Ölaugen und Juden. Wir sind Brüder und Schwestern. Wir schätzen und lieben uns. Wir machen und hören Rap Musik. Unsere Umgangssprache ist wie sie ist und macht vor keiner ethnischen Gruppe "halt". Respekt und Humor ist die Basis meiner multikulturellen Realität in Deutschland. Meine Kunstform ist eine Mischung aus genau dieser Realität und Fiktion. Gebt Euch bitte einen Tick mehr Mühe dies zu verstehen, bevor Ihr mit der Antisemiten Keule um die Ecke kommt.

Zu der Textzeile, die aus mir einen Antisemiten machen soll, möchte ich folgendes ergänzen: Als ich noch als Jugendlicher am Frankfurter Banken und Bahnhofsviertel Drogen verkaufte, hatten einige meiner 'Stammkunden' jüdische Wurzeln.
Hätte ich Gummibärchen an Eskimos verkauft, wäre die Textzeile anders ausgefallen. Ein Aspekt des Antisemitismus ist die Gleichsetzung vom Judentum und Geld, die ich für falsch und dumm halte. Ich verstehe und sehe ein , das bei Vorurteilen gegenüber Juden und anderen Minderheiten - besonders in diesem Land - jede Aussage auf die Goldwaage gelegt werden muss. Die Goldwaage aber ist ein sehr feines Instrument ...

Haftbefehl - Deutscher Rapper mit türkisch/kurdischen Wurzeln aus Offenbach"

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