Gunna ist eine Snitch – findet ausgerechnet 6ix9ine
Gunna & 6ix9ine

Nach gut sieben Monaten Haft wurde Gunna kürzlich offiziell aus dem Gefängnis entlassen. Jetzt kursiert im Internet ein Video, das den Rapper vor Gericht zeigt. Der Verlauf des Plädoyers lässt einige glauben, Gunna hätte für seine Freilassung Young Thug und die anderen Mitangeklagten verraten. Ausgerechnet 6ix9ine, Experte auf diesem Gebiet, wird nun besonders laut.

6ix9ine trollt Gunna mit Instagram-Post

So wie es scheint, hat der Rapper in dem veröffentlichten Gerichtsvideo gleich mehrere Fragen bejaht, was bei einigen Leuten für Stirnrunzeln sorgt. Insbesondere die zustimmende Antwort auf die folgende Frage wird als Verrat an dem Label YSL Records mitsamt seinem Boss Young Thug gedeutet:

YSL ist ein Musiklabel und eine Gang. Und Sie verfügen über persönliches Wissen, dass Mitglieder oder Partner von YSL Verbrechen zur Förderung der Gang begangen haben?

Auch bestätigte er, dass sämtliche Drogen und Schusswaffen nicht zu ihm gehören würden. Diese hätten Polizisten in dem Auto gefunden, in dem Gunna zusammen mit Young Thug angehalten worden war.

Über diese Konversation macht sich 6ix9ine in seinem neuesten Instagram-Post lustig. In der Caption rezitiert er das gerichtliche Gespräch auf seine eigene Weise, nennt Gunna dabei einen Fettsack, und zieht daraus seine Schlüsse. Trotz seines eigenen Ratten-Images hält sich der "Gummo"-Rapper im direkten Vergleich für etwas Besseres.

Gunna könne sich millionenfach entschuldigen, im Gegensatz zu ihm würde 6ix9ine aber hinter dem, was er gemacht hat, stehen. Das sei auch der Grund, warum er immer noch auf dieser Erde laufe und ihm niemals etwas passieren werde. Einfach erschossen werden - wie es fatalerweise oft in der amerikanischen Rap-Szene geschieht - das könne ihm nicht passieren.

Dazu postet er eine merkwürdig geschnittene Version des Originalvideos. In dieser werden bestimmte Sätze und Aussagen mehrmals hintereinander abgespielt. So zum Beispiel das "Yes Ma'am" von Gunna, was wohl 6ix9ines Snitch-Vorwurf verdeutlichen soll.

Andere Namen aus der Szene sind da ähnlicher Meinung. Die Rapper Boosie Badazz und Freddie Gibbs sehen in Gunna aus gleichen Gründen eine Ratte. Auch Wack 100, derzeitiger Manager von 6ix9ine, interpretiert das Video als offiziellen Beweis dafür, dass Gunna eine Snitch ist.

Hat Gunna wirklich gesnitcht? Das sagt sein Anwalt

Steve Sadow, der Gunna während des gesamten RICO-Verfahrens als Anwalt zur Seite stand, gibt auf Instagram ein kurzes Update zu seinem Mandanten. Für ihn ist klar, dass Gunna nicht gesnitcht habe, um aus dem Gefängnis zu kommen. Was nämlich ein wichtiger Punkt ist: Seine Aussagen während des Plädoyers dürfen wohl im weiteren Verfahren gegen keinen anderen Angeklagten verwendet werden. Somit bittet er darum, dass diese Lügen nicht mehr weiterverbreitet werden.

Gunnas Anwalt gibt Statement

In einem Statement gegenüber Pitchfork lässt Gunna über seinen Anwalt selbst verkünden, dass er mit niemandem kooperieren und er in dem Prozess kein Zeuge für oder gegen eine Partei werden würde.

Im Mai wurde Gunna zusammen mit Young Thug und 26 weiteren Personen, die eine Verbindung zu Thuggers Label YSL Records aufweisen, verhaftet. Hintergrund ist eine große RICO-Klage: Das Label sei laut Behörden eine "kriminelle Straßengang", die zum Teil "mafiöse Methoden" anwenden würde. Der wohl schwerwiegendste Vorwurf: Young Thug soll einem Mordversuch zugestimmt haben.

Gunna hat einen "Alford Plea Deal" genutzt, um aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Damit kann er seine Unschuld als Art Selbstschutz behalten, obwohl er sich der Vorwürfe schuldig bekannt hat. Er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, wobei die bereits abgesessene Zeit mit einberechnet wird. Die restliche Zeit ist auf Bewährung ausgesetzt. Zusätzlich muss er 500 Sozialstunden leisten.

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