"Gratismut vom Feinsten": FiNCH kontert Kritik an vermeintlich fehlender Positionierung

FiNCH veröffentlicht am kommenden Freitag sein neues Album "Schluss mit lustig", und den Singles (sowie dem Titel) ist bereits zu entnehmen, dass dort wohl ernstere Töne angeschlagen werden. Der zuletzt veröffentlichte Track "Wenn du dumm bist" ist immerhin ordentlich gesellschaftskritisch – natürlich trotzdem im klassischen FiNCH-Sound. Im neuen Interview mit Aria erklärt FiNCH jetzt, warum es vermeidet, den Song als politisch zu bezeichnen und generell nicht viel damit anfangen kann, wenn Leute von ihm fordern, er müsse sich politisch positionieren.

FiNCH ist genervt von "Gratismut"

FiNCH hatte kürzlich bereits mit einem Statement bei Instagram erklärt, warum er "Wenn du dumm bist" überhaupt gemacht hat: Der Song, der vornehmlich mit rechten Stereotypen spielt, solle FiNCH zufolge vor allem dazu dienen, "ein paar Leute mal wieder zu erden".

Dass Leute ihm trotz allem immer noch vorwerfen würden, er positioniere sich politisch nicht ausreichend, kann FiNCH nicht nachvollziehen. Wer so etwas sagen würde, hätte sich nicht mit ihm als Künstler und seinen musikalischen Werken auseinandergesetzt, so FiNCH. Er habe sich immer wieder eindeutig gegen Sachen, wie in diesem Fall Rassismus, gestellt.

Weiter ist er der Meinung, dass solche Forderungen immer nur von Leuten kämen, die sich ohnehin nur in Bubbles bewegen würden, wo ihre Meinung bereits geteilt wird. "Das ist Gratismut vom Feinsten." FiNCH habe viel mehr Respekt davor, wenn Bands wie beispielsweise Feine Sahne Fischfilet dort Gegen-Konzerte spielen, wo Nazis auftreten. Wenn jemand im Görlitzer Park ein Konzert gegen Rassismus spielen würde, könne man das nicht einmal miteinander vergleichen.

"Das ist nicht schlimm, das ist cool, dass du das machst. Aber du brauchst dich dafür nicht abfeiern. Und vor allem brauchst du nicht anderen Leuten sagen, sie haben sich zu positionieren. Du hast ganz gepflegt deine Fresse zu halten, weil du bist in deiner Bubble und in deiner Bubble küsst ihr euch alle nur auf die Wange und feiert euch dafür. Und damit bekämpft ihr nicht Rassismus."

FiNCH gesteht allerdings ein, dass er sich bestimmt manchmal anders ausdrücken hätte können, um sich klarer von beispielsweise der AfD abzugrenzen. "Aber das änder jetzt ja nicht, dass ich das Problem anspreche." Er wünsche sich, dass man bei ihm mehr das große Ganze sehen und weniger auf einzelne Teile schauen würde.

"Wenn du dumm bist" könnte bald sogar im Schulunterricht seinen Platz finden:

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