Fler vergleicht Graffiti & TikTok
Maskierte Männer, teilweise mit verpixelten Gesichtern im roten Licht eines Bengalos - rechts daneben Fler in gelbem Sweatshirt

Fler ist für einige Dinge bekannt. Viele wissen, dass besonders Graffiti lange eine zentrale Rolle im Leben des Berliners einnahm – und es bis heute tut. In einem aktuellen Twitch-Stream ging Flizzy nach einer Fanfrage ausführlich ins Detail und zog Parallelen zwischen dem heutigen Einfluss von TikTok und Graffiti in seiner eigenen Jugend.

Fler vergleicht Graffiti mit TikTok

Ja, "TikTok" ist für einige da draußen ein Trigger-Wort. Ein paar tanzende Kids und kurzer Cat-Content, der uns alle dumm werden lässt. Wer auf der Plattform unterwegs ist, merkt: 1. Yes, auch das und 2. natürlich steckt viel mehr dahinter.

Wer konkret wissen will, warum die sozialen Medien des Jetzt so erfolgreich sind, wird bestimmt zig Vorträge beim nächsten OMR Festival finden. Für alle anderen wirft Fler das Spotlight auf einen entscheidenden Driver, der schon immer die Jugendkultur geprägt hat. Den Drang, von der Welt wahrgenommen zu werden:

"Wie, wenn heute Leute TikTok machen, war damals halt Graffiti so in. Und wenn du einfach im Jugendalter (...) dir einen Namen machen wolltest und cool sein wolltest – alleine deswegen war das schon irgendwie ein Teil. Es war so das coole Ding, was man macht, bevor auch Rap noch cool wurde."

Fler: "Der Name hatte Gewicht"

Mit dieser Motivation habe Flizzy sich immer mehr mit der Materie, dem Ursprung Graffitis und neuen Zielen auseinandergesetzt. Auch der illegale Aspekt spielte wohl beim Reiz eine große Rolle. "Aber jeder coole Typ, den du kanntest, hat es irgendwie gemacht." Und weiter:

"Wenn du es eine ganze Zeit gemacht hast und dann irgendwann auch einen Namen hattest, dann hast du gemerkt: Krass. Der Name, den du dir da machst, der ist so was wie ein Sparbuch oder ein Konto, wo du Geld drauf gespart hast. Weil der Name hatte Gewicht und war bekannt."

Lies das Zitat noch einmal und denk dabei an eine Influencerin oder einen Influencer deiner Wahl! Passt?

Sollte zumindest passen. Heute ist der finanzielle Aspekt, den Fler eigentlich nur zum Verdeutlichen nutzt, sogar ganz konkret geworden. Wer sich auf TikTok, Instagram und Co einen Namen gemacht hat, kann seinen Namen zu Cash machen. Das war und ist bei Graffiti nur wenigen Ausnahmen vorbehalten. Und in deutlich kleinerem Rahmen. Und Graffiti-Artists oder Trainbomber hatten nie die Absicht, sich finanziell zu bereichern. Dennoch: Flers Vergleich leuchtet ein.

Im weiteren Verlauf der Streams erklärt Flizzy noch einige Besonderheiten der Graffiti-Kultur in Berlin, seinem persönlichen Weg in der Szene und vielem mehr. Spannendes Thema, bei dem ihm die Leidenschaft ins Gesicht geschrieben steht:

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