Fler kritisiert Kollegahs Album "Free Spirit"

Fler hat sich kürzlich in seiner Livestream-Rubrik "FlerCall" wieder den Fragen von Fans gewidmet und dabei einige Worte über Kollegah verloren. Ausgangspunkt ist ein Gespräch über Deutschrapper, die Bekanntheit und Viralität durch das Internet erlagen und wieso diese in Zukunft Probleme haben werden. Fler meint, dass Künstler, die nicht durch die alte Schule gehen, viele wichtige Dinge erst später auf die harte Tour lernen müssten.

Ein Beispiel dafür sei Kollegah, so Fler. Der habe im Zuge der Zusammenarbeit mit Farid Bang plötzlich die Internet-Welt mit der echten Straße vereinen müssen. Das sei nicht spurlos an Kolle vorbeigegangen, meint Fler. Heutzutage mache er "keinen fitten Eindruck".

Fler findet, Politik gehört nicht zum Rap

Flers Fan glaubt, Kollegah habe eine Identitätskrise. Dem stimmt Fler zu und ergänzt, dass die beiden ja auch genau aus diesem Grund Beef hatten – weil Kollegah nicht er selbst war. Trotzdem gibt Fler Props an Kolle für dessen persönliche Entwicklung und das konsequente Gas geben.

Abseits des Lobs für Kollegahs Fleiß, sieht Fler die musikalische Entwicklung seines ehemaligen Erzrivalen allerdings kritisch. Das Thema "Free Spirit" kommt auf. Dass Kollegah "dieses ganze Politische" in Interviews anspreche, finde Flizzy nicht schlimm. Solche Themen in der Musik stattfinden zu lassen, sei aber "absturz".

"Dieses ganze Politische, was er da redet. Ich find', wenn er das in Interviews redet, find’ ich's gar nicht schlimm. Was ich voll schlimm finde ist, wenn es in der Musik ist."

"Free Spirit" habe sich Fler deswegen gar nicht mehr angehört. Musik sei für ihn einfach Lifestyle, Party und Spaß. Gerade Letzteres sei eigentlich immer Kollegahs Stärke gewesen, scheint ihm mittlerweile aber ein wenig abhandengekommen zu sein. Das Ganze ist in Flers Augen ähnlich deplatziert, wie ein Prediger, der mit seiner Bibel in den Club geht. Aus diesem Grund würde er Kollegah davon abraten, weiter solche Songs zu machen. Selbst wenn "Krieg ist", würden Menschen mindestens ein mal die Woche abschalten wollen. Er wisse, dass diese Einstellung vielleicht "Fler-mäßig ignorant" ist, aber er sei einfach kein Fan davon, wenn Rap ihm etwas "beibringen" wolle.

Kollegah sei aber bei Weitem nicht der Einzige mit diesem Problem, fügt Flizzy hinzu. Aus den gleichen Gründen fände er auch Kendrick Lamar "absturz". Der sei zwar ein krasser Rapper, würde aber auch einen zu großen Fokus auf das politische legen. Fler wolle Musik hören, die "Gangsta" ist. Als Beispiel führt er Jay-Z an, der das deutlich besser unter einen Hut kriege.

Fler: "Kollegah soll Geduld haben"

Zum Abschluss wünscht sich Fler für Kollegah, dass er auf Tour geht, seine Projekte macht und Geduld hat. Allerdings glaube Fler auch, dass Kollegah autistische Züge habe und es ihm schwerfalle, loszulassen.   

Hier könnt ihr euch das Video anschauen: 

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