Fler & B-Tight: Hintergründe zum Aggro-Ende
In einem aktuellen Interview mit der Bravo - HipHop-Special , sprachen die beiden ehemaligen  Aggro Berliner Fler und B-Tight jetzt erstmals konkret über die Gründe, die sie dazu veranlassten, dem Label schon vor der offiziellen Schließung den Rücken zu kehren. Richtig gelesen: B-Tight gab bekannt, er habe sich, wie Fler , schon vor der Schließung von Aggro Berlin getrennt. Fler verriet, dass er Aggro Berlin am liebsten schon im Jahr 2006 verlassen hatte, da er genauso wie B-Tight der Meinung sei, dass sich die Labelbosse nicht ausreichend um ihre gesignten Künstler kümmern:
"Ganz ehrlich? Ich wollte schon 2006 nach meinem ersten Album Neue Deutsche Welle weg von Aggro , Weil ich damals schon gesehen hab: Ich bin ein Künstler, der 80.000 Alben verkauft und beim Label macht trotzdem keiner was für mich. Für mein zweites Album Trendsetter musste ich richtig kämpfen, ich hab das Album quasi fast erwzingen müssen. Ich hab damals gesagt: Wenn jetzt kein neues Album rauskommt, bin ich weg. Vorher hatte ich schon ein Dreivierteljahr auf ein Signal von den Bossen gewartet. Als nix kam, hab ich dann gesagt: Ich bring das selber raus. Plötzlich haben sie eingelenkt, Trendsetter erschien und verkaufte 60.000. Das war denen aber nicht genug, obwohl das ein Riesenerfolg war! Das muss man sich mal vorstellen: Die bekamen um die 6 Euro pro verkaufter CD, das heißt, die haben fast eine halbe Millionen Euro mit mir gemacht, wollten aber kein weiteres Album rausbringen... Nach Trendsetter ist nichts mehr passiert. Die Zusammenarbeit zwischen mir und Aggro war bei null. Bei Fremd im eigenen Land haben die gar nix getan. Nur am Video zu Warum bist du so? hat Specter mitgearbeitet. Sonst hat sich niemand um irgendetwas gekümmert. Auch bei Kitty Kat null Engagement - weil sich viele wundern, dass sie nie ein Album rausgebracht hat, obwohl sie schon seit 2006 bei Aggro unter Vertrag war. Das lag daran, dass keiner in der Lage war, sich mal mit Kat hinzusetzten. Traurig..."
Der Ex- Aggro Berliner B-Tight bemängelte ebenfalls die Arbeitsweise der Label-Chefs und kritisierte vor allem, dass bei Aggro Berlin angeblich keine gute Kommunikation zwischen Künstlern und Chefs stattfinden würde. So soll er sich bereits zwei bis drei Wochen vor der offiziellen Schließung vom Label getrennt haben:
"In erster Linie fing es mit dem Universal-Deal an, den die Label-Chefs Ende 2007 für Aggro abgeschlossen haben. Wo ich schon dachte: Nanu? Die haben ja gar nicht mit uns darüber geredet. Als Künstler würde man bei so was aber schon gern auch mal nach seiner Meinung gefragt werden. Ich war einfach nicht ganz zufrieden mit dieser neuen Situation. Ich bin aber auch ein sehr loyaler Mensch und bevor ich schlecht über jemanden rede oder getrennte Wege gehe, muss schon viel passieren. Ich stehe so lange zu meiner Gang, bis nix mehr geht. Es waren aber dann mehr menschliche Sachen, die am Ende den Ausschlag für meine Trennung gegeben haben. Zwei oder drei Wochen vor der Schließung war ich bei den Chefs und hab gesagt, ich will gehen, lasst mich raus aus den Verträgen. Die waren einverstanden und der Aufhebungsvertrag war auch schnell fertig. Bekannt geben wollte ich das aber erst zu meinem neuen Album Fleisch und Blut , das im Herbst bei Sektenmuzik erscheinen soll. Aber jetzt haben die ja aus der Schließung so ein Riesenthema gemacht, da musste ich einfach noch was dazu sagen."

Im Verlauf des Interviews, gab B-Tight zudem noch bekannt, dass er vom Ende von Aggro Berlin nicht durch die Label-Chefs selbst, sondern über seine Booking-Firma erfahren habe:
"Meine Booking-Firma rief mich an: Guck mal auf die Aggro Seite! Was ist denn bei denen los? Tja, mir hatte mal wieder keiner was gesagt. Das war auch das größte Problem bei Aggro ; Die Chefs haben nicht mit ihren Künstlern kommuniziert. Ich wusste nie, woran ich bin. Außer, wenn ich Sachen anders rausgekriegt habe und sie darauf angesprochen habe. Aber ihre Schließung haben sie mir wohl nicht mehr mitgeteilt, weil ich eh schon weg war..."
Wir dürfen durchaus gespannt sein, ob sich bald auch Sido , Kitty Kat und Tony D zu Wort melden und weitere interessante Details über die Zusammenarbeit mit ihrem ehemaligen Label Aggro Berlin bekannt geben.
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