F1 2010 (PS3)
Irgendwie hatte man mit einem Formel 1 Spiel nicht erst in 2010 gerechnet. Publisher Codemasters hatte sich die Lizenz bereits 2008 gesichert und alle hatten damit gerechnet, dass man aus der sicherlich nicht gerade billigen Lizenz bald Kapital schlagen wollte. Hinzu kam, dass Sony , die die Lizenz zuvor hielten, nur ein mäßiges Spiel auf den Weg brachten. Die Zeit verging, F1-Fans mussten warten und jetzt ein halbes Jahr nach Saisonstart ist es also so weit. Hat sich die Wartezeit gelohnt? Haben die Ingenieure den Wagen F1 2010 konkurrenzfähig machen können?


Zumindest steht Codemasters in der Tradition gute Rennspiele zu entwickeln und kann auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Dachten sich wohl auch die Entwickler selbst und griffen selbstbewusst zur selbstentwickelten Ego-Engine, die bereits in Dirt 2 zuverlässig ihren Dienst verrichtete. Das Ergebnis ist eine Pracht. Die F1-Boliden sehen unglaublich realistisch und detailliert aus und die Strecken wirken stimmig. In der Box tummeln sich Mechaniker und Renningenieure und das Ganze erlebt man auch noch aus der Sicht des Fahrers.


Mittendrin statt nur dabei. Kann ein Spiel zu realistisch sein? Im echten Leben würde ich vermutlich einen F1-Boliden in Rekordzeit in seine Einzelteile zerlegen und sofern man in F1 2010 die Profieinstellung wählt, wird man dies zu Beginn des Spieles auch erleben dürfen. Nur gut, dass die Ingenieure den Wagen voreinstellen und man als Anfänger auf dessen Fähigkeiten vertrauen darf. Profis dürfen sich natürlich in den Fahrzeugeinstellungen austoben. Beide Klientel kommen dank zuschaltbarer Fahrhilfen wie Bremsassistent, Traktionskontrolle, ABS oder Fahrlinie bei F1 2010 voll auf ihre Kosten. Das wird Anfänger zwar nicht davor retten regelmäßig im Grün zu landen, aber macht trotzdem großen Spaß.



Zu Beginn des Spieles heuert man im Karriere-Modus bei einem kleinen Racingteam an und versucht erste Erfolge einzufahren, wobei Erfolge zu Beginn auch mal 15. Platz im Rennen bedeutet. Man fährt nicht sofort vorne mit, was definitiv einen gewissen Realismus versprüht. Hat man es dann trotzdem mal geschafft einen Platz auf dem Podest zu erhalten, wird man zur Pressekonferenz geladen und darf aus drei wählbaren Antworten seine wählen. Nicht wirklich großartig, aber zumindest nett inszeniert. Glück auch, dass die KI der Gegner sehr intelligent mitspielt. Diese versuchen Kollisionen aus dem Weg zu gehen, fahren aber auch hart Kampflinie, wenn es sein muss. Zerlegt man den F1-Renner trotzdem mal, darf man bis zu einem gewissen Punkt zurückspulen, was man vier Mal je Rennen machen darf, um so die größten Schnitzer ungeschehen zu machen.



Der Wagen selbst leidet bei Kontakt mit anderen. Hat man sich z.B. den Frontflügel abgefahren, reagiert der Bolide viel sensibler, bleibt aber dennoch beherrschbar. Nicht weggespult werden, können übrigens die Verstöße während des Rennens. Die Rennaufsicht verwarnt beim Gegnerabschuss oder Blockieren. Auch Geschwindigkeitsübertretung in der Box wird geahndet. Wird man zu oft verwarnt, wird man disqualifiziert. Gerade letzteres sorgt dafür, dass man sich auf der Strecke benimmt und mit fahrerischem Können die Ziellinie passieren möchte und muss.


Bewertung:
4,5 von 6


Fazit:
F1 2010
ist ein sehr gutes Spiel geworden. Die Entwicklungszeit hat sich definitiv ausgezahlt und alle F1-Fans dürfen aufatmen. Dabei ist es egal, ob es sich um die die-hard-Simulationsfraktion oder die Gelegenheitsspieler handelt. Beide kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten und freuen sich bei spannenden Rennen über die unglaubliche Inszenierung und die detailreiche Optik.

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