Nachdem Spotify vergangene Woche zum ersten Mal in der Firmengeschichte schwarze Zahlen geschrieben und Gewinn gemacht hat, hat der schwedische Streaming-Riese jeweils Deals mit zwei der großen Major Labels, UMG und Warner Music, eingetütet. Laut Spotifys eigener Ankündigung beinhalten diese Deals wohl unter anderem die Einführung von "neuen bezahlten Abo-Stufen". Laut Berichten von The Verge und ifun.de könnte es sich dabei um eine "Super Premium"-Stufe handeln.
Was ist Spotifys "Super Premium"-Abo?
Denn auch in dem letzte Woche abgeschlossenen Deal mit Universal sprechen UMG und Spotify von zusätzlichen Abo-Stufen, die an die "Streaming 2.0"-Prinzipien des Major Labels gekettet sein sollen. Diese sehen vor, dass bestimmte Fans in naher Zukunft "Super Premium"-Abos abschließen werden. Darin sollen dann Dinge wie zum Beispiel Streaming in Hi-Fi-Qualität und exklusive Inhalte wie bisher unveröffentlichte Songs, Vorabzugang zu neuen Alben und Live-Events in der App beinhaltet sein.
Diese Inhalte sind laut den UMG-Prinzipien speziell an "Super Fans" ausgerichtet, da diese eher dazu bereit sein sollen, für solche Inhalte mehr zu zahlen. Wann genau dieses neue "Super Premium" Abo-Modell an den Start geht und wie viel es kosten soll, ist bisher unbekannt. Eigentlich sollte zumindest das Hi-Fi-Modell schon im Laufe des letzten Jahres an den Start gehen und drei bis vier Dollar mehr kosten als das aktuelle Premium-Abo. CEO Daniel Ek hat in einer kürzlichen Konferenz bisher nur davon gesprochen, dass die "höher bepreiste Premium-Stufe" noch dieses Jahr an den Start gehen soll und man dank der Deals mit UMG und Warner Music neue Möglichkeiten im Musik-Streaming schaffen könne:
"Zusammen [mit UMG und Warner, Anm. d. Red.] wollen wir die Grenzen dessen, was für das weltweite Publikum möglich ist, sprengen, indem wir bezahlte Musikabonnements attraktiver machen und gleichzeitig Artist und Songwriter unterstützen."
Spotifys Head of Music Communications Chris Macowski hat sich The Verge gegenüber dazu geäußert, dass die schwedische Plattform daran arbeitet, eine "allgemein höhere Auszahlung" an Geld für Artists zu erreichen.
Bisher liegt die Geld-pro-Stream-Rate bei Spotify weit unter der von rivalisierenden Plattformen wie Apple Music, YouTube Music und Amazon Music. Macowski begründet dies damit, dass die Konkurrenz schlicht weniger Hörer*innen und damit auch weniger Engagement als Spotify hat. Für dieses Ziel beinhaltet der Deal mit Warner ein direktes Linzenz-Modell mit der Verlags-Tocher Warner Chapell Music. Die Auszahlungen aus diesen Musik-Lizenzen seien direkt an Warner Chappells Tantiemen-Raten gebunden. Die Artists von Warner Chappell würden dementsprechend eine vertraglich feste Rate bekommen.
Das wäre zumindest schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Denn, wie viel Geld man für beispielsweise eine Milliarde Streams auf Spotify bekommt, hat Snoop Dogg letztes Jahr verraten. Spoiler: Nicht so viel, wie man erwarten würde.