Exklusiv: Jamule äußert sich ausführlich zu seinem Rassismus-Skandal

Ende 2020 wurden ein Video und Nachrichten von Jamule geleakt, in denen sich der damals 23-Jährige rassistisch äußerte. Jamule entschuldigte sich daraufhin öffentlich und gab in einem Statement an, sein Verhalten reflektieren und daraus lernen zu wollen. Jetzt hat das Life is Pain-Signing in einem Interview mit uns exklusiv über seine Äußerungen und die damalige Zeit gesprochen.

Jamule: "Ich kann mich nur noch mal entschuldigen"

Im Interview mit unserem Moderator JP kommen die beiden auf die knapp drei Jahre alten Leaks zu sprechen. Jamule erklärt, dass er erst durch diesen Vorfall den Unterschied zwischen Rassismus und Diskriminierung gelernt habe. Zuvor habe er immer gedacht, er könne nicht wirklich rassistisch sein, da er selbst ja arabisch-stämmig sei. Erst als er sich eingehender mit dem Thema beschäftigt hätte, wäre ihm klargeworden, wie weitverbreitet Rassismus gegen Schwarze auch in seinem "Kulturkreis" eigentlich ist.

Auf eine gewisse Art und Weise sei er dahingehend sogar "froh", dass das Ganze damals passiert ist. Ansonsten hätte er sich wahrscheinlich gar nicht mit der Thematik und sich selbst auseinandergesetzt.

JP und Jamule sind sich einig, dass in Deutschland viel zu wenig über den "Rassismus unter Ausländern" gesprochen wird. Ein Punkt, den auch PA Sports einst in einem Statement zu Jamules Aussagen hervorgehoben hatte. Man mache es sich häufig zu einfach, indem behauptet würde, Rassismus gäbe es nur bei Deutschen. In Wahrheit sei Rassismus allerdings in allen Bevölkerungsgruppen vorhanden, unabhängig der Nationalität.

"Auch wenn es jetzt drei Jahre her ist, kann ich mich nur noch mal entschuldigen. Bei jedem, den ich da draußen verletzt habe."

Die Zeit nach dem Shitstorm beschreibt Jamule als "sehr schwierig", auch wenn er sich "nicht als Opfer darstellen" wolle. Er habe vor allem mit der Angst um seine Musik zu kämpfen gehabt. Nicht unbedingt, dass er keine Musik mehr hätte machen dürfen, sondern, dass er und sein Schaffen ab sofort "so gesehen" würden.

Das ganze Interview könnt ihr euch hier anschauen (ab circa Minute 19:30 geht es um das Thema):

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