Ex-Fugees-Mitglied Pras Michel will FBI-Informant gewesen sein
Pras Michel

Im vergangenen März startete der Prozess gegen das Ex-Fugees-Mitglied Pras Michel. Ihm wird vorgeworfen, den amerikanischen Staat im großen Stile betrogen zu haben. Er soll der Mittelsmann des derzeit flüchtigen malaysischen Milliardärs Jho Low gewesen sein. Der soll versucht haben, die amerikanische Politik mit seinem Vermögen zu beeinflussen. Jetzt trat Pras nach Rolling Stone-Informationen selbst vor den Zeugenstand und behauptet, er sei inoffizieller Informant des FBI gewesen.

Pras Michel sagt in eigenem Prozess aus

Die Entscheidung, vor dem Gericht in Washington D.C. auszusagen, habe der 51-Jährige getroffen, nachdem er sich mit seinen Anwälten und "dem Universum" beraten hatte. In seiner Aussage spricht Pras vor allem über die ihm vorgeworfene Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden. Der Rapper soll bei der Auslieferung des chinesischen Dissidenten und Milliardär Guo Wengui geholfen haben.

Pras leugnet jedoch jegliche Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden – und geht sogar einen Schritt weiter. Er behauptet, sich in mehreren Fällen sogar mit dem FBI getroffen zu haben. Dabei ging es neben Guo Wengui um drei andere Amerikaner*innen, die in China als Geisel gehalten werden sollen, so Pras. "Ich habe es auf mich genommen zu berichten, weil ich dachte, das FBI sollte davon erfahren", sagte das Ex-Fugees-Mitglied vor dem Gericht.

Pras Michel beteuert weiterhin seine Unschuld. Dem Rolling Stone-Magazin sagte er, welche Folgen der Prozess gegen ihn für sei Leben hat:

"Welchen Vorteil hätte ich, wenn ich Gesetze brechen würde? Für mich ist es das nicht wert. Ich bin jetzt wie ein Ausgestoßener. Ich habe Freunde, die nicht mehr mit mir reden, weil sie denken, dass ein Satellit im Orbit ihnen zuhört."

Pras Michel spricht über sein Verhältnis mit Jho Low

Bloomberg-Berichten zufolge erklärte Pras vor Gericht seine Rolle im Verhältnis zu dem mitangeklagten malaysischen Milliardär Jho Low. Er sei Lows "Promi-Ersatz" auf Wahlkampfauftritten von Obama gewesen. Der Milliardär habe Pras sogar 20 Millionen Dollar bezahlt, damit er Low dabei hilft, ein Foto mit Barack Obama zu bekommen. Gleichzeitig besteht Pras darauf, nicht ein einziges Mal politische Spenden in Lows Namen getätigt zu haben. Er habe immer sein eigenes Geld benutzt und alles mit seinen Anwälten und Steuerberatern besprochen. Jedoch gebe er zu, dass das Geld von Low kam. Aber in dem Moment, als das Geld von Low zu Pras überging, sei es "sein Geld gewesen".

Die Staatsanwaltschaft bezichtigt Pras, von Low hunderte Millionen an unterschlagenen malaysischen Dollar erhalten zu haben, um eine ausländisch geführte Kampagne gegen die US-Regierung zu führen. Außerdem soll er versucht haben, den damaligen Präsidenten Donald Trump davon zu überzeugen, die Ermittlungen gegen Low fallenzulassen.

Jho Low ist für einen der größten Finanz-Betrugsfälle dieses Jahrtausends verantwortlich. In dem sogenannten 1MDB-Skandal habe er viereinhalb Milliarden US-Dollar aus dem malaysischen Staatsbudget auf seine eigenen Konten übertragen und sich so selbst zum Milliardär gemacht.

Alles über die ursprünglichen Anschuldigungen gegen Pras Michel und Jho Low und den Prozessbeginn findet ihr hier:

Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de