"Es ist lächerlich": Fler sagt im Bushido-Prozess aus

Mit ein wenig Verzögerung hat gestern Fler seine Zeugenaussage im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und seine Brüder gemacht. Auch Nebenkläger Bushido war Medienberichten zufolge vor Ort. Fler soll dabei sowohl über seine Beziehung zum EGJ-Chef als auch zu dessen ehemaligem Geschäftspartner gesprochen haben. Was der Berliner Rapper von dem Prozess an sich hält, machte er offenbar ebenso deutlich.

Fler beschreibt Bushido & Arafat Abou-Chaker als "perfektes Team"

Wie beispielsweise Watson wiedergibt, habe Fler das Gespann Bushido und Arafat Abou-Chaker als "perfektes Team" empfunden. Die Partnerschaft erstreckte sich fast über 15 Jahre. 2018 kam es zum öffentlichen Bruch.

Fler blickt dabei auf die Anfänge dieses Teams: Es sei eine "bedrohliche Situation" gewesen, als die Auflösung des Bushido-Vertrags bei Aggro Berlin womöglich unter Zwang herbeigeführt wurde. 

Seine eigene damalige Gefühlslage legt Fler folgendermaßen dar: Bushido sei zu jenem Zeitpunkt sein "Mentor" und "bester Freund" gewesen. Fler erinnert sich an die Enttäuschung, als sich Bushido von Aggro Berlin gen Universal verabschiedete. "Das habe ich ihm nie richtig verziehen", sagt Fler. Auf Arafat Abou-Chaker sei heutige Maskulin-Rapper dementsprechend nicht gut zu sprechen gewesen.

Wie aufgeladen die Situation zwischen ihm und der Bushido-Seite einst gewesen ist, verdeutlicht Fler auf Nachfrage mit einer in Deutschrapkreisen bekannten Story.

Fler schildert Messerangriff bei MTV

So muss Fler vor Gericht ausbreiten, was es mit dem versuchten Messerangriff bei MTV auf sich hatte. 2007: Fler zerreißt in einer Live-Show ein Poster von Bushido. Kurze Zeit später wird er im Gebäude des Musiksenders von vermummten Männern mit einem Messer attackiert. Ein Bodyguard konnte der Erzählung nach die Angreifer abwehren.

Fler bestätigt nun vor Gericht, dass er wisse, wer hinter dieser Aktion gesteckt habe: Arafat Abou-Chaker. Es habe schließlich im Nachhinein eine Aussprache zwischen dem Bodyguard und Mitgliedern der Abou-Chaker-Familie gegeben. Der Maskulin-Boss erklärt am Beispiel von Bushido das Prinzip des Rückens im Deutschrap.

"Wenn du Bushido disst, kriegst du auf die Fresse, das war das Erfolgskonzept. [...] Bushido wäre niemals so erfolgreich gewesen, wäre nicht so eine Power dahinter."

Zu den konkreten Tatvorwürfen wird Fler ebenfalls befragt. Hat Arafat Abou-Chaker mit Fler über die Geschehnisse am 18. Januar 2018 gesprochen? (Es stehen Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung und Beleidigung im Raum.)

Ja. Als "Blödsinn" und "Lüge" habe Arafat Abou-Chaker dies gegenüber Fler bezeichnet. Vielmehr gehe es bei dem Streit um Immobilien und Geld. Fler selbst sieht die Vorwürfe offenbar als absurd an. "Selbst wenn es so wäre, ist es lächerlich", lässt er laut Watson wissen. Es mache für ihn keinen Sinn. Der Maskulin-Boss pflegt mit Arafat Abou-Chaker ein freundschaftliches Verhältnis.

Nach seiner Aussage setzt Fler erstmal einen Haken hinter den Tag. "Mission completed!" schreibt er auf Twitter.

Bereits am Freitag ist Fler wieder vor Gericht geladen. Hier geht es dann um eine Auseinandersetzung mit einem RTL-Team aus dem Jahr 2020.

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