Die Geschichte, wie Eminem damals bei Interscope gelandet ist, wird jeder eingefleischte Fan kennen: Dr. Dre und Jimmy Iovine haben sich eines Tages das Demo-Tape des legendären Detroiter Rappers angehört und waren sofort überzeugt. Aber wie ist das Tape überhaupt auf den Schreibtisch der beiden gekommen? Die komplette Entdeckungsgeschichte von Eminem hat nun der langjährige Interscope A&R Evan 'Kidd' Bogart als Gast des "Behind The Wall"-Podcasts erzählt.
Evan 'Kidd' Bogart über Eminems Anfangszeit: "Sowas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört"
Laut Bogart begann alles damals im Büro der Interscope A&R-Abteilung. Eigentlich sollte er damals auf die Aufnahmen eines posthumen 2Pac-Albums aufpassen (bei Interscope hatte man Angst, die Aufnahmen könnten von Suge Knight und Death Row Records geklaut werden), wurde dann aber von einem Freund anrufen und gefragt, ob er sich nicht "diesen beeindruckenden jungen Artists" bei den Rap Olympics 1997 in Los Angeles ansehen wolle. Dort habe er sich dann zusammen mit Freunden Eminems Freestyle-Battles angeschaut – und war direkt überzeugt:
"Es war das Halbfinale und Em hat so verrückte Sachen gerappt wie 'Don't make my facial tissue a racial issue', dieser ganze verrückte Sch*iß war unglaublich."
Eminem hat zwar bekanntermaßen im Finale verloren, dafür aber einige wichtige Bewunderer gewonnen. Nach der Niederlage sei Bogart Backstage auf Eminem zugegangen und habe sich als A&R von Interscope vorgestellt. Nach einem Gespräch mit Eminems Team habe er das "Slim Shady EP"-Demotape bekommen und auf dem Heimweg gehört. Auch hier war Bogart ganz von den Socken:
"Wir sind mit herunterhängenden Kinnladen nach Hause gefahren. So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört."
Doch trotz seiner neu gewonnenen Fans hat es erstmal länger nichts für Eminem gebracht: Laut Evan Bogart habe er die nächsten Monate damit verbracht, seine Vorgesetzten davon zu überzeugen, Eminem zu signen, jedoch ohne Erfolg. Bogarts Versuche seien "größtenteils ignoriert oder lächerlich gemacht" worden – bis er das Tape schließlich über einen Freund, der damals als zweiter Assistent des Interscope-Chefs arbeitete, bei Jimmy Iovine und Dr. Dre platzieren konnte.
Der Rest der Geschichte ist allseits bekannt: Iovine und Dr. Dre hören sich das Tape an, feiern es und signen Eminem schließlich bei Interscope Records.
Die ganze Geschichte könnt ihr euch hier anhören:
