"Ekelhaft und menschenverachtend": AfD mit neuen Statements gegen Farid Bang

Farid Bang hat mit einer kurzen Hörprobe für sehr viel Wirbel gesorgt: Die AfD – allen voran Alice Weidel – will offenbar prüfen lassen, ob das Ganze strafrechtlich relevant ist. Farid Bang reagiert darauf wieder einmal auf unnachahmliche Weise. Und zwar, indem er die Politikerin zum Candle Light-Dinner einlädt. Allerdings scheint er damit auf taube Ohren zu stoßen, wenn wir uns die neuen Statements von diversen AfD-Politkern so anschauen.

Nach Hörprobe: AfD-Politkerin Alice Weidel will juristisch gegen Farid Bang vorgehen

Alice Weidel hatte noch vor wenigen Wochen mit Bezug auf einen Farid Bang-Track die Abschiebung des Rappers gefordert...

Aber erst zum vergnüglichen Teil der Angelegenheit. Nachdem berichtet wurde, dass Alice Weidel diese 20 Sekunden lange Instagram-Hörprobe juristisch prüfen lassen will, hat Farid Bang folgendes Bild samt dem folgendem Kommentar veröffentlicht:

"Liebe Frau Weidel, vielleicht gestatten Sie es mir, Sie zu einem Candle Light-Dinner mit Döner und Rotwein einzuladen. Unter Umständen gelingt es mir, Sie durch einige meiner Vorzüge davon zu überzeugen, Ausländer wie mich nicht abschieben zu wollen."

Liebe Frau Weidel, vielleicht gestatten Sie es mir Sie zu einem Candle Light Dinner mit Döner und Rotwein einzuladen. Unter Umständen gelingt es mir Sie durch einige meiner Vorzüge davon zu überzeugen Ausländer wie mich nicht abschieben zu wollen. #afdhs

101.7k Likes, 1,832 Comments - Farid Hamed El Abdellaoui (@faridbangbang) on Instagram: "Liebe Frau Weidel, vielleicht gestatten Sie es mir Sie zu einem Candle Light Dinner mit Döner und..."

Offenbar nicht die Art von Humor, die Alice Weidel von der AfD witzig findet. Aber kein Wunder – bei dem Statement, dass die Bild heute Abend von ihr veröffentlicht hat:

"Warum ich mich bisher noch nicht geäußert habe? Die phonetische Transkription des Textes ins Hochdeutsche hat einfach sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Mein Pressereferent hat den Text letztlich erst nach einer Kiste Sterni und zwei Rutschen Boonekamp verstanden."

Alexander Gauland (seines Zeichens Chef der Bundes-AfD) soll zu dem Thema Folgendes von sich gegeben haben:

"Der Liedtext ist ekelhaft und menschenverachtend. Ich bin gespannt, ob nun auch ein Aufschrei durch die deutsche Bevölkerung geht."

Sein Kollege Jörg Meuthen stößt in genau dasselbe Horn, will dem Ganzen aber möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken:

"Das tief abstoßende Verhalten eines solchen Menschen sollte man nicht durch öffentliche Aufmerksamkeit noch befördern. Soweit justiziabel strafrechtlich verfolgen und damit fertig."

So geht das munter weiter. Die Rapper-Szene sei "höchst ungut" und der AfD schon seit Jahrzehnten "ein Dorn im Auge". Die Kunstfreiheit in Deutschland sei nicht absolut und so weiter und so fort. Es wirkt fast so, als hätte die AfD die komplette Debatte verschlafen, als Bushido 2013 "Stress ohne Grund" mit Claudia Roth und einigen anderen angefangen hat. 

Shindy, Bushido und die Story hinter "Stress ohne Grund"

Wohl kaum ein anderer Track sorgte in der jüngeren Deutschrap-Vergangenheit für einen solchen Medienrummel...

Aber das kann eigentlich nicht sein, da sich die AfD ja bereits im Februar 2013 gegründet hat und der medial groß aufbereitete, angebliche Skandal um den Song erst im Juli debattiert wurde. Seltsamerweise sieht es trotzdem ganz danach aus, als sei es der AfD damals einfach noch nicht so wichtig gewesen mit der Political Correctness – als es unter anderem auch deren zweitliebstes Feindbild die Grünen traf.

Aber zu dem Zeitpunkt galt die AfD auch noch als Professoren-Partei, die vor allem den Euro-Ausstieg gefordert hat. Gehört die Political Correctness laut Alice Weidel nicht eigentlich sowieso "auf den Müllhaufen der Geschichte"?

Passend dazu:

Richter: AfD-Frau Weidel darf Nazischlampe genannt werden | SWR3

Die Satiresendung „extra 3", die im Ersten und im NDR läuft, ist nicht gerade bekannt dafür, sich zurückzuhalten. Im Fall von AfD-Frau Alice Weidel hat Moderator Christian Ehring das auch nicht getan: „Nazischlampe" hat er sie genannt. Zu beachten ist allerdings der Kontext: Sie selbst hatte in einer Rede gefordert, politische Korrektheit auf den Müllhaufen der Geschichte zu befördern.

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