Kontroverses R. Kelly-Sample: Drakes Producer äußert sich

"Certified Lover Boy", das neueste Album von Drake, bricht seit seinem Release am vergangenen Freitag sämtliche Streaming-Rekorde. Für besonders aufmerksame Fans hat das Album jedoch relativ schnell einen faden Beigeschmack erhalten, als ihnen aufgefallen ist, dass R. Kelly als Songwriter bei dem Track "TSU" gelistet wurde. Dem 54-jährigen Musiker wird sexueller Missbrauch von Minderjährigen in mehreren Fällen vorgeworfen. Nun äußert sich Noah "40" Shebib, der Produzent von Drake (jetzt auf Apple Music streamen) zu der Debatte und erklärt, wieso die Writing Credits etwas missverständlich seien.

R. Kelly musste für Drake-Song gesampelt werden

Unter einem Instagram-Post der BLM-Aktivistin Ravyn Wngz, in dem eine Headline zum kontroversen R. Kelly-Credit zu lesen ist, findet sich ein Kommentar von Drakes Producer 40. Wie er erklärt, waren sie während der Produktion von "TSU" gezwungen, den R. Kelly-Song "Half On A Baby" zu sampeln, um dort Voice Clips der amerikanischen Radiopersönlichkeit und DJ-Koryphäe OG Ron C einfügen zu können.

"Auf dem Song "TSU" hört man zu Beginn ein Sample, auf dem OG Ron C spricht. Im Hintergrund läuft ein R. Kelly-Song, den man nicht einmal richtig hört. Das hat gar keine Bedeutung, es gibt keine Lyrics, man hört nicht einmal die Stimme von R. Kelly, aber wenn wir Ron C benutzen wollten, mussten wir es lizenzieren.

("On a song called tsu at the beginning is a sample of OG Ron c talking. Behind that faintly which you can't even hear is an r Kelly song playing in the background. It has no significance no lyrics are present, r Kelly's voice isn't even present but if we wanted to use Ron c talking we were forced to license it.")

Das umstrittene Sample setzt etwa an der 20-Sekunden-Marke des Drake-Songs ein.

Seine Erklärung führt Shebib noch weiter aus:

"Es gefällt mir auch nicht wirklich, sagen wir's mal so. Und ich bin gar nicht hier, um Drakes Texte zu verteidigen, aber ich dachte ich stelle klar, dass R. Kelly hier nicht wirklich mitgewirkt hat und es daher ein bisschen irreführend ist, ihn einen Co-Lyricist zu nennen."

("Doesn't sit well with me let me just say that. And I'm not here to defend drakes lyrics, but I thought I would clear up that there is no actual r Kelly present and it's a bit misleading to call him a co lyricist.")

Am Ende seines Kommentars kommt der Producer zu dem Schluss, dass er es widerlich fände, mit jemandem wie R. Kelly zusammenzuarbeiten. Das ganze Statement kannst du dir hier durchlesen:

Twitter reagiert auf R. Kelly-Credit

R. Kelly werden einige schwerwiegende sexuelle Straftaten zur Last gelegt. In dem aktuellen Verfahren werden ihm unter anderem die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Entführung und Bestechung vorgeworfen. Als Twitter-Nutzer*innen zum ersten Mal von dem R.Kelly-Credit mitbekommen hatten, fielen die Reaktionen entsprechend negativ aus.

Auch Paul McCartney und John Lennon werden als Songwriter für Drakes Album aufgelistet, da in dem CLB-Intro "Champagne Poetry" ein Sample des Beatles-Songs "Michelle" zu hören ist  beziehungsweise ein leicht abgeändertes Sample des Songs, das so auch schon auf dem Masego-Track "Navajo" zu hören war. Unsere Review zu "Certified Lover Boy" kannst du dir hier durchlesen:

Review: Ist Drakes "Certified Lover Boy" Merch besser als sein Album?

Kinda sexy, kinda verstörend. Eines sei zu Champagne Papis "Certified Lover Boy" vorab gesagt: Man ist sich uneinig. Das zeichnet sich für mich nicht nur in diversen Kommentarspalten, Tweets und Reviews rund um das Album ab, sondern auch in einem regelrechten Kampf mit mir selbst - liebe ich es jetzt oder hasse ich es?

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