Dr. Knarf: "Ich sehe immer noch ein Monster"

Dr. Knarf war beim bekannten YouTuber Leeroy zu Gast, um dessen Wissensdurst zu stillen. Im Rahmen des Formats "Leeroy will's wissen" spricht der 37-jährige Rapper erneut über den schweren Unfall, der sein Leben verändert hat. Explosion, künstliches Koma, Schlaganfälle, halbseitige Lähmung – viele Details aus dieser "Hölle" breitete Knarf schon in anderen Interviews aus. Gegenüber Leeroy schaut er nun nicht nur zurück, sondern blickt auch in die Zukunft.

Dr. Knarf lässt sich nicht unterkriegen

Ohne Cap wird es umso deutlicher: Ungefähr ein Drittel des Kopfes von Dr. Knarf fehlt. Mit dieser "Entdeckelung" von Teilen des Schädeldaches hätten die Ärzte auf lebensgefährlichen Hirndruck reagiert. Dieser habe sich nach mehreren Schlaganfällen eingestellt.

Wenn es nach dem Kölner Rapper geht, soll hier nachgebessert werden. Er strebe eine Rekonstruktion seines Schädels an. Er könne es Kindern nicht verübeln, sobald diese "ungefiltert, unbeschämt und offen" mit dem Finger auf ihn zeigen. Mit seinem Aussehen, das er selbst als "monströs" bezeichnet, will er sich nicht arrangieren.

"Ich hab mich mittlerweile nach fünfeinhalb Jahren immer noch kein bisschen daran gewöhnt – an diesen Anblick. Wenn ich morgens in den Spiegel gucke, sehe ich auch immer noch ein Monster."

Ein vollständiger Schädel erfülle zudem eine Schutzfunktion. In der jetzigen Ausprägung sei er manchmal mit Helm unterwegs, da der entdeckelte Part des Kopfes sehr sensibel sei.

Was seinen Lifestyle betrifft, hat sich Dr. Knarf außerdem von der Vergangenheit losgesagt. Drogen würden keine Rolle mehr spielen. Sieht man von seinen notwendigen Medikamenten ab, sei er heute clean. Früher habe er "in erster Linie Gras" konsumiert – "in rauen Mengen". Ein Jahr vor dem verhängnisvollen Unfall habe er sich auch "regelmäßig dieses scheiß Codein" reingezogen. Bei der Herstellung von Betäubungsmitteln ist es wohl auch 2017 zu der verhängnisvollen Explosion gekommen. Oft war von einem "Drogenlabor" zu lesen.

Aus heutiger Sicht würde er "die eine oder andere Backpfeife" an sein damaliges Ich verteilen. Dass sein Sprachzentrum auf keiner der bisherigen Etappen zurück ins Leben beeinträchtigt wurde, sei für ihn ein "Riesengeschenk". Was bei anderen vielleicht wie eine Phrase rüberkommen könnte, wirkt bei Dr. Knarf daher umso wahrhaftiger:

"Aufgeben ist keine Option! Wenn du ein Ziel hast, bleib dran und lass dir von keinem ausreden, dass du es nicht schaffen könntest!"

Hier kannst du das komplette Gespräch zwischen Dr. Knarf und Leeroy sehen:

Groove Attack by Hiphop.de