Disarstar erklärt, wie man politische Musik attraktiver machen kann
Disarstar sitzt auf einer Couch und spricht in ein Mikrofon

Der Hamburger Rapper Disarstar hat vergangene Woche zur Feier seines neuen Albums "Rolex für Alle" Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt zu einem öffentlichen Talk eingeladen. Dort reden die beiden über seine Einflüsse, Konsum und die gegenseitige soziale Verantwortung von Politik und Kunst. 

Disarstar will politischen Rap zugänglicher machen

Punkt ist unter anderem die Zugänglichkeit politischer Kunst und Musik. Disarstar antwortet auf die Frage, ob politische Kunst unterhaltsam sein muss, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei stellt er den Bezug zu seinen melodischeren, neusten Releases auf:

"Ich glaube, dass politischer Rap immer den Fehler gemacht hat, und ich in dem ein oder anderen Song auch, dass er nicht nur textlich schwer zugänglich war [...], sondern auch musikalisch." [sic!]

Laut dem "Palace Walls"-Rapper sei politische Musik, dann am besten, wenn sie auch einen Unterhaltungsfaktor habe. Durch den neuen melodischeren Fokus in seinen Songs habe breiteres Publikum seine Musik entdeckt. Die Texte des 28-Jährigen würden aber dieselben bleiben wie immer und seine politische Message sich dadurch nicht verändern.

Disarstar: "Musik kann einen Teil beitragen" – Ist politische Musik schon Protest?

Ob Musik wie seine schon eine Form des Protests sei, weiß Disarstar nicht. Musik könne jedoch politische Ideen und Begriffe näherbringen und Awareness zu schaffen. Aber dafür müsse die Musik erstmal die Leute erreichen.

Neben Musik und Kunst besprechen die beiden auch über die Wichtigkeit von Geld und Materialismus im Rap. Laut Disarstar sei Rap gut darin, Umstände aufzuzeigen und zu beschreiben. Aber viele Leute würden daraus keine oder die falschen politischen Rückschlüsse ziehen. Dies sei schade, da oft prekäre Lebensumstände immer weiter reproduziert werden, statt aus diesen Verhältnissen auszubrechen. Der rund eineinhalb-stündige Talk zwischen den beiden ist auf Disarstars Youtube-Kanal zu finden: 

Disarstars letztjähriges Album "Deutscher Oktober" kam übrigens bei Kritiken und Fans sehr gut an:

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