Die Deutschen Charts führen neuen Award ein
Offizielle Deutsche Charts

Mehr noch als in jedem anderen Genre wird im Hiphop auf die Charts geschaut – sowohl um sich über die eigene Platzierung zu freuen als auch, um sich an möglichst schlechten Platzierungen von Kontrahenten zu erfreuen. Jetzt führen die Deutschen Charts eine neue Kategorie ein, die vor allem für aufstrebende Artists gedacht ist, die bis dato noch nicht mit Verkaufserfolgen punkten konnten: Ab sofort gibt es die Breakthrough Artist-Charts.

Deutsche Charts küren künftig erfolgreiche Newcomer

Wie auch bei den normalen Charts geht es beim Breakthrough-Award rein um die Verkäufe. Allerdings kommen für den Preis nur Artists infrage, die es bis dahin noch nie in die Top 20 der Singlecharts und die Top 50 der Albumcharts geschafft haben. Egal ob als Solo-Artist oder als Teil einer Gruppe. Der Preisträger wird dann jeden Monat automatisch ermittelt.

Den erste Award gewinnt die britische Newcomerin Lola Young, die mit ihrem Track "Messy" zuletzt auch international großen Erfolg feiern konnte. Bis der Preis an jemanden aus dem Deutschrap-Kosmos geht, dürfte jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht viel Zeit ins Land gehen.

Wie setzt sich eine Chartplatzierung zusammen?

Die Zusammensetzung der Single- und Alben-Charts ist relativ komplex. Ausschlaggebend für die Platzierung sind ausschließlich die Verkaufszahlen. Allerdings geht es nicht darum, wie viele Einheiten verkauft wurden, sondern darum, wie viel Umsatz mit dem Verkauf generiert wurde. Damit nicht (mehr) mit sündhaft teuren Album-Bundles die Platzierung manipuliert werden kann, ist jedoch der maximale Umsatz, der pro Verkauf gewertet wird, gedeckelt. Ein sogenanntes "Album-Merch-Bundle" kann beispielsweise nur maximal 40 € zu dem gewerteten Umsatz hinzufügen. Auch dann, wenn es teurer verkauft wird.

Streams über Spotify und andere Streaminganbieter zahlen ebenfalls auf den gewerteten Umsatz ein. Dabei ist es erstmal egal, ob über ein Premium- oder über einen werbefinanzierten Account gestreamt wurde. Allerdings müssen die Songs mindestens 31 Sekunden lang laufen, um als Stream gezählt zu werden. Der Wert eines Streams wird immer wieder neu berechnet und hängt von der Anzahl der Premium-Nutzer sowie des durchschnittlichen Werts eines Abos ab.

Wer sich weitergehend für das System hinter den Charts interessiert, wird hier fündig.

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