Deso Doggs Witwe zu 3,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Die Witwe des früheren Berliner Rappers Deso Dogg ist von einem Gericht in Hamburg zu 3,5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das berichtet unter anderem der NDR. Die 36-Jährige soll wie ihr Mann Mitglied der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat gewesen sein. Deso Dogg, der nach seiner Radikalisierung vor allem unter seinem bürgerlichen Namen Denis Cuspert Schlagzeilen machte, ist nach Medienberichten 2018 ums Leben gekommen. Im Vorfeld des Prozesses hatte die dreifache Mutter die IS-Mitgliedschaft abgestritten.

Witwe von Deso Dogg soll Syrien "total geil" gefunden haben

Das Gericht ist zu der Überzeugung gelangt, dass die Angeklagte in einem Kalifat leben wollte. Sie habe dafür in Kauf genommen, ihre Kinder einem Bürgerkriegsszenario auszusetzen. Die Erziehungs- und die Fürsorgepflicht seien dabei verletzt worden. Auch einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkrontrollgesetz bestätigt der Urteilsspruch – die Angeklagte war demnach illegalerweise in Besitz eines Sturmgewehrs. Darüber hinaus sieht das Gericht es als erwiesen an, dass sie "Beihilfe zur Versklavung eines jesidischen Mädchens geleistet" hat.

Wie die Gerichtsreporterin des NDR ausführt, soll sich Dennis Cusperts Witwe im Prozess als "naives Mädchen" inszeniert haben. Sie hätte sich die Lage in Syrien einfach mal anschauen wollen. Nach der Rückkehr aus dem Kriegsgebiet lebte die Frau offenbar drei Jahre lang in einem Reihenhaus in Hamburg. Erst vor einem Jahr soll sie einer Freundin gegenüber noch geäußert haben: "Das Leben in Syrien war total geil."

Die Bundesanwaltschaft hatte vier Jahre und zehn Monate Haft gefordert. Die Verteidigung plädierte für eine Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird.

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