Crysis 2 (PS3)
Action aus Deutschland - dies führt bei Film & Kino immer zu diesem mitleidvollen "Oh je"-Blick, der bereits erahnen lässt, das man sich diesen Film nur anschauen muss, wenn man wirklich nichts besseres vor hat. Bei Games sieht das gänzlich anders aus, denn als mein PC-Gamer-Nachbar erfuhr, dass die Promo zu Crysis 2 den Weg in die heiligen Hallen geschafft hatte, kündigte er sich an, um mit mir dem Titel auf den Zahn zu fühlen. Eine sehr gute Idee, denn den PC-only-Vorgänger aus dem Jahr 2007 habe ich nie gespielt. Also vereint in den Test zu Crysis 2 .


Schauplatz von Crysis 2 ist New York. New York, nachdem die "Ceph", eine feindliche Alienrasse, die Stadt ins Chaos gestürzt hat. Die Ceph haben in New York ein tödliches Virus freigesetzt und die Bewohner des Big Apples siechen vor sich hin. Im Mittelpunkt der Story steht der Soldat Alcatraz, der bereits nach wenigen Spielminuten seinen Nanotechanzug spendiert bekommt. Einsteiger werden zu Beginn des Spieles die Story nicht gänzlich verstehen, in der ersten halben Stunde ging es aber auch Kennern des ersten Teiles so. Warum ist Alcatraz in New York? Was ist passiert? Warum sehen die Ceph auf einmal so anders aus? Wollten sie im ersten Teil nicht die Welt in eine Eiszeit stürzen? Warum sind auch menschliche Soldaten hinter uns her? All diese Fragen werden erst nach und nach oder gar nicht aufgeklärt.




Der Nanotechanzug ermöglicht es auf verschiedenste Arten vorzugehen. So kann man brachial durch die Mitte aber auch, dank begrenzter Stealtheigenschaft, vorsichtig herum schleichen. Hinzu kommt, dass in dem Anzug auch eine Aufklärungsbrille steckt, mit der man die entsprechenden Areale untersuchen kann, um Gegner oder Munitionsdepots zu markieren. Anschließend kann man sich überlegen, welchen Weg man gehen will. Da die Gegner meist sehr intelligent agieren, empfiehlt sich die Holzhammermethode nur dann, wenn es wirklich nicht anders geht. Meist lohnt es sich allerdings zu schauen, ob man eine Alternativroute entdeckt. Nach und nach entdeckt man zudem weitere Funktionen des Nanotechanzuges. So z.B. die Panzerungseigenschaft, die den Spieler weniger anfällig für gegnerisches Feuer macht, der Bedrohungssucher, der die Schussbahn feindlicher Geschosse hervorhebt oder der nützliche Fährtensucher, der die letzten Schritte der Gegner markiert. Insgesamt gibt es 12 Upgrades in vier Kategorien, wobei je Kategorie jeweils ein Upgrade aktivierbar ist.






Wie bereits erwähnt, reagieren die Feinde sehr clever und suchen sich unter Beschuss Deckung oder feuern um Ecken herum. Während die menschlichen Gegner normal vorgehen, überspringen einen Aliens auch mal oder klettern Wände hinauf, was für eine weitere Prise Spannung sorgt. Hier und da bleiben die Gegner allerdings auch einfach mal hängen. Das ist zwar ärgerlich im Fall von Crysis 2 allerdings auch verschmerzbar, da die Gefechte trotz einzelner KI-Aussetzer wirklich Spaß machen. Das Problem sind eher die immergleichen Gegnertypen. So spendiert Crysis 2 lediglich eine Hand voll unterschiedlicher Gegnertypen und setzt auf Zwischenbossrecycling, was eigentlich schade ist.



Der Frankfurter Entwickler Crytek hatte versprochen, die Playstation an ihre Grenzen zu führen. Ein Grafikfeuerwerk sollte Crysis 2 werden und die Hessen haben Wort gehalten. Crysis 2 ist eine Pracht. Die Umgebung sieht fast schon realistisch aus, die Licht- und Wassereffekte sind glaubwürdig. Lediglich vereinzelte Ruckeleinlagen und diverse PopUps, die bei normalen Kämpfen kaum auffallen dürften, stören den insgesamt tollen Eindruck.






Bewertung:

4,5 von 6

Fazit:
Crysis 2 ist ein Actionfeuerwerk sondergleichen. Während der zehn Stunden langen Kampagne steht man unter Dauerstrom und der Nanotechanzug bietet zahlreiche Möglichkeiten das Spiel zu meistern. Lediglich die Story ist etwas dünn und auch die Tatsache, dass man kaum unterschiedliche Gegnertypen bekommt ist schade. Davon abgesehen, dürfte Crysis 2 den Ansprüchen eines jeden Shooterfans gerecht werden.

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