"Ganz anders durchdrehen": Wie Cro international angreifen will

Die Veröffentlichung von Cros Doppelalbums "trip" liegt gerade mal ein paar Wochen zurück. Nach knapp zehn Jahren im Geschäft, etlichen Hit-Singles und unübersichtlich vielen Auszeichnungen schaut er im Interview mit Aria Nejati (hier direkt zu HYPED Radio) nichtsdestotrotz bereits in die Zukunft. Cro bastelt an Moves, mit denen er seine Musik auf die internationale Bühne bringen kann. Doch auch ein Blick in den Rückspiegel ist drin: Was war da eigentlich los mit den Gerüchten um ein angebliches Karriereende?

Cro über seine internationalen Pläne

Auf Cros aktuellem Album befinden sich keine internationalen Features. Auf dem Vorgänger "tru." sah das noch deutlich anders aus. Beispielsweise mit Wyclef Jean und Ivy Sole ist der gebürtige Schwabe Kollabos abseits der Deutschrap-Bubble eingegangen. Cro geht davon aus, dass man in der heutigen Zeit "weltweit locker" etwas "reißen" könne. Den internationalen Markt betrachtet er dennoch mit einer guten Portion Respekt. Das verdeutlicht er samt Fußballmetapher.

"Für dieses Album ist es erst mal wieder auf die Ersatzbank gerutscht, aber da jetzt wieder Platz ist, nehme ich das auf jeden Fall wieder auf. Und ich habe halt auch immer wieder dieses Gefühl, man kann weltweit locker reißen gerade dank Internet und Zeiten, in denen es super schnell geht. Und trotzdem ist es halt echt noch mal ein anderes Spielfeld. Wenn ich hier in Deutschland super krass bin, in dem was ich mache - also wirklich ein Stürmer in der Mannschaft - bin ich vielleicht weltweit nur hinten links gerade. Da muss man noch ein bisschen mehr reinhauen, glaube ich, mit allem.

Für einen Positionswechsel (um in dem Bild zu bleiben) hat Cro unterschiedliche Ansätze. Zum einen könnte er sich vorstellen, "mit einer anderen Maske und einem anderen Sound und ganz anders durchdrehen." Zum anderen bestünde auch die Möglichkeit eines Undercover-Projekts. Songs habe er bereits in der Hinterhand.

"Ich habe wie gesagt echt gut vorproduziert und schon Dinger am Start und jetzt ist nur die Frage, unter welchen Konstrukten und wie und wo es losgeht. Ich habe irgendwie Bock, es so zu machen, dass keiner weiß, dass ich es bin erst mal."

Cro über sein mögliches Karriereende & die Sache mit der Maske

Ist "trip" womöglich das letzte Album des Künstlers Cro? Diesen Eindruck konnten Fans zumindest gewinnen, wenn sie vor kurz vor Release im Internet unterwegs waren. Gerüchte um ein angebliches Karriereende gab es reichlich zu lesen. Es macht jedoch nicht den Anschein, als würde der Deutschrapstar demnächst selbst einen Schlussstrich unter seine musikalische Laufbahn ziehen wollen.

"Und dann war ich auch so, okay, jetzt könnte das Ende sein, wer weiß? Ich weiß es ja selber noch nicht, ob das das letzte Album war, wer weiß? Du könntest morgen vom Bus überfahren werden, deswegen war es ja gar nicht gelogen."

Auch eine fast schon obligatorische Frage begleitet das künstlerische Schaffen von Cro. Wird er sich irgendwann zu erkennen geben? Kurzfristig ist damit eher nicht zu rechnen:

"Nein, eigentlich nicht. Eigentlich habe ich noch gar nicht das Bedürfnis danach, die Maske fallen zu lassen. Wüsste nicht warum. Nur für dieses Ding, dass man erkannt wird. Nein, immer noch nicht. [...] Also natürlich stellt man sich das vor und überlegt: Wäre jetzt der Moment, was würde passieren? Aber nein, es wurde noch nie irgendwie wirklich spruchreif."

Cro behält sich jedoch vor, mit einer "Monsterwelle" alles aufzulösen. Er habe schließlich reichlich Videomaterial aus dem vergangenen Jahrzehnt rumliegen, dass ihn ohne Maske zeigen würde. Er spiele gerne mit dieser Unklarheit um sein Aussehen. Sein Umgang mit dem Thema zeigte sich auch in der Kampagne für "trip". Die vorige Version der Pandamaske wurde zu Grabe getragen. Die neue Platte hat dafür gleich zwei neue Masken und unterschiedliche Soundwelten hervorgebracht.

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