Celo & Abdi: Deswegen ist ein hoher Vorschuss nicht gut für Newcomer

Celo & Abdi haben wieder ihren gemeinsamen Livestream mit Simon von Deutschrap ideal gehostet. Diese Woche ging es darum, wieso hohe Vorschüsse für Newcomer vielleicht unpassend sind. Denn diese können heutzutage in den hohen sechsstelligen Bereich gehen, wie SSIO-Signing Fgun $haki zuletzt im Interview mit Deutschrap ideal mitteilte.

Celo: "Man muss viele Sachen beachten"

Laut Celo seien sich viele Newcomer nicht bewusst, welche finanzielle Verantwortung ein hoher Vorschuss mit sich zieht. Denn oft müsse man den Vorschuss auch an sein Label zurückzahlen. Erst einmal sollte man aber "die Hälfte direkt zurücklegen", um keine Probleme mit steuerlichen Abgaben zu haben. Davon hätten aber eine Menge Newcomer keine Ahnung und würden nur einen riesigen Haufen Geld sehen, mit dem sie sich dann oft Luxusgüter kaufen würden oder in Urlaub fliegen. Da lauert dann die Gefahr, durch rückfällige Steuerzahlungen früh in eine Krise zu geraten.

Angesprochen auf $hakis Beispiel lässt Celo verlauten, dass man sich wie er über das "Kleingedruckte", also die Details seines Label-Deals im Klaren sein müsse. Denn das Geld sei oft für mehrere Alben eingeplant, also müsse man den Vorschuss durch die Menge an Alben teilen, auf die man sich vertraglich geeinigt habe. Bei 500 Tausend Euro hätte man für zwei Alben also jeweils 250 Tausend, vor Steuern.

Auf Simons Frage, wie denn ein Vorschuss bemessen wird, antworten die beiden 385i-Chefs, dass jeder Artist einen gewissen "Marktwert" habe. Labels würden heutzutage zwar vor allem auf Streaming-Zahlen schauen. Laut Abdi gehe es nicht nur um Streaming, sondern auch um Konzertbesucher. Ob ein Artists Säle füllen kann oder nicht, spiele eine große Rolle bei der Bemessung des Deals.

Celo gibt Artists den Rat, niedrigere Summen zu nehmen

Mittlerweile sei es aber im Gegensatz zu vor ein paar Jahren schwerer, überhaupt einen Deal zu bekommen. Denn anstatt wie früher "jeden zu signen", würden Major Labels in Celos Augen heutzutage vor allem auf das Potenzial von Künstler*innen schauen. Nur die, bei denen man eine künstlerische Entwicklung sehen könnte, würden es schaffen. Als Beispiele für solche nennen C und A Haftbefehl, Bausa und Apache 207 und natürlich Nimo, Olexesh und den Rest der 385i-Crew. One Hit Wonder und Leute ohne Fleiß haben laut Celo nur noch eine geringe Chance, Deals zu bekommen. Die Major Labels würden jetzt nach der großen "Sign-Zeit" "die Spreu vom Weizen" trennen wollen.

Es sei deswegen laut Celo vorteilhafter für Artists, erst mal niedrigere Summen anzunehmen, beispielsweise von Independant Labels. Denn selbst mit diesen niedrigeren Summen könne man sich eine "stabile Fanbase" aufbauen. Es sei einfacher, die Erwartungen mit diesen zu übertreffen. Denn dann sei man als Artist beim nächsten Deal in einer guten Verhandlungsposition und kann auf höhere Summen und bessere Konditionen hoffen. Aber wenn man nur eine "Eintagsfliege" sei und keine Ambitionen habe, sollte man Celos Meinung nach einfach den besten Deal rausholen und das Geld nehmen.

Celo & Abdi streamen jeden Montag zusammen mit Simon von Deutschrap ideal. Die Highlights des Streams, in denen Abdi auch seine Liebe zu Eko Fresh äußert, könnt ihr hier sehen:

Vorschüsse können aber auch zu niedrig ausfallen. Ex-EGJ Rapper Samra legte kürzlich offen, wie hoch sein Vorschuss bei Bushidos und Arafats Label war:

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