Castlevania - Lords of Shadow (PS3)
Eingefleischten Videospielveteranen ist die Castlevania -Reihe keine Unbekannte. Der Clan der Belmonts geht schon seit Konsolenurzeiten auf Vampirjagd und erfreut schon seit Dekaden das Gamerherz. In der Vergangenheit klar auf 2D eingestellt wagt Konami mit Castlevania - Lords of Shadow den Sprung in eine 3D-Welt und Serienfans stellt es schon mal vorsorglich die Nackenhaare auf. Ob diese Furcht berechtigt ist, werden wir im folgenden Test erläutern. Doch zuerst zur Story, denn die birgt einmal mehr Dunkelheit. Wir schreiben das Jahr 1075. Ein Zauberer hat das Gleichgewicht zwischen der Welt der Lebenden und dem Reich der Toten gestört. Dessen Zauber nämlich verhindert, dass die Toten in die nächste Welt übersiedeln können und darum kommen die Verstorbenen, leicht erbost, als Dämonen zurück, um das Land zu verwüsten. Neben den Dämonen wollen auch die Vampire ihren Teil vom lebendigen Fleisch abhaben und so will es das Schicksal, dass eines Tages eine junge Frau namens Maria zum Opfer der Untoten wird. Maria war allerdings die Frau des Ordensritters Gabriel Belmont und hier schließt sich der Kreis zur Serie. Gabriel Belmont, erfüllt von tiefer Trauer und größerer Wut zieht in den Krieg um Rache zu nehmen.
Für seinen Kampf besitzt Gabriel der "Vampir-Killer", ein Kreuz, mit dem er seine Gegner "erlösen" kann und vier Zusatzwaffen. Darunter die Weihwasserflasche, Dolche, kleine Feen und dunkle Kristalle, die allesamt ihre eigenen Eigenschaften haben. Serienfans fragen sich nun, was aus der Peitsche wurde. Die Peitsche hat Gabriel an den Nagel gehängt. Er braucht sie allerdings auch nicht wirklich, da das Kreuz hervorragende Dienste leistet und die Kämpfe mit nur zwei Angriffs- und einem Verteidigungsbutton zu meistern sind. Der Vorteil von Castlevania - Lords of Shadow ist ganz klar, dass die Kämpfe nicht mit überbelegter Steuerung unspielbar gemacht wurden, denn in den hitzigen Gefechten gilt es, den Überblick zu bewahren und sich nicht mit Knoten in den Fingern aufzuhalten. Bei vielen Gegnern gilt es nämlich intelligent zu agieren. Das Blocken will definitiv gelernt sein, da die Gegner allesamt nicht dumm agieren. Im Gegenteil, hier und da versucht sich eine der Höllenkreaturen auch mal mit unblockbaren Angriffen, um Gabriel in die Knie zu zwingen. Im Laufe des Spiels darf man sich auch auf die Mächte des Lichts (spenden Lebensenergie) und die Mächte der Dunkelheit (spenden Angriffskraft) verlassen, allerdings nicht unbegrenzt, weswegen auch hier Köpfchen gefragt ist.




Das in den normalen Kämpfen erlangte Wissen will am Ende jedes Levels am entsprechenden Endgegner getestet werden. Diese großen Brocken sind die Höhepunkte von Castlevania - Lords of Shadow. Egal ob König der Werwölfe, großer Krähe oder auch waschechte Titanen, sie fordern den Spieler allesamt und der entsprechende Aufwand wird in der Regel mit Artefakten belohnt, die Gabriels Ausrüstung verbessern. Die Verbesserung der Ausrüstung wird auch benötigt, da in allen Levels zahlreiche Geheimnisse versteckt sind. Diese lassen sich oft im ersten Durchgang nicht lüften, weswegen die Gebiete entsprechend mehrfach besucht werden müssen, was enorm motiviert und die Spieldauer nach oben treibt. Alles in allem darf man rund 20 Stunden mit Gabriel verbringen und die Zeit sollte man genießen. Für die Erkundungstouren hüpft, springt und hangelt sich Gabriel wie Kratos oder Dante an Abgründen, Mauern und Wänden entlang. Das Kreuz fungiert hierbei als Greifhaken, wobei der Einsatz hier und da etwas hakelig ist bzw. von der richtigen Kameraperspektive abhängt, was im Spiel selbst doch ab und an zäh wirkt.


Bewertung:
4,5 von 6 Fazit:
Castlevania - Lords of Shadow
ist ein sehr abwechslungsreiches Spiel. Action, Rätsel und Erkundung stehen dabei im Mittelpunkt und natürlich muss man sich den Vorwurf gefallen lassen ein God of War im Castlevania -Universum zu verkaufen. Mag sein, aber es passt. Castlevania in 3D ist gelungen auch wenn sicherlich der ein oder andere Castlevania veteran enttäuscht sein wird. Das Game macht dennoch schlichtweg Spaß, dazu kommen Synchronsprecher wie Patrick Stewart, die dem Game den nötigen Tiefgang verleihen.

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