Bushido verteidigt Capital Bra: "Einer der letzten wahren Künstler"

Nachdem Capital Bra dieses Jahr unbeirrt von einem Erfolg zum nächsten gesprintet ist, verspielt der Berliner zurzeit mit seiner exzessiven Release-Strategie und Stilexperimenten einige Sympathien. Dass mit dem Hype die Hater kommen, ist ein unumstößliches Naturgesetz, aber in den letzten Tagen und Wochen hat ein kritischer Ton in den Kommentaren Überhand genommen. Ein neuer Story-Post von Bushido liest sich wie eine Reaktion auf die Kritiker in den Kommentarspalten.

Capital Bra, der Rolling Stone

Unter anderem wünscht sich der Labelboss, dass die Fans nicht versuchen, sich Capi zurechtzudrehen. Mit einer "Rolling Stone"-Metapher will er sagen, dass sein Siging derzeit nicht aufzuhalten ist und sich seinen eigenen Weg bahnt. Überschwänglich lobt er nicht nur Capis Charakter, sondern auch sein musikalisches Schaffen. Er sei "in der heutigen Zeit einer der letzten wahren Künstler".

Unter all den Leuten, die Bushido in seiner gut 20-jährigen Karriere kennengelernt hat, sei keiner "auch nur annähernd" so wie Capi gewesen. Authentisch und mit dem Herz am rechten Fleck – so beschreibt er seinen gehypten Schützling.

Man kann sich durchaus fragen, ob es klug ist, Capi in dieser Weise zur Seite zu springen. Klar ist es eine nette Geste von Bushido, die die neue Geschlossenheit des Labels unterstreichen soll. Womöglich gibt man den Kritikern mit einer solchen Reaktion aber mehr Aufmerksamkeit und Gewicht als nötig.

Die Lage in den Kommentaren auf YouTube wurde wohl durch etwas Moderation in den Griff bekommen, die Zahlen sprechen weiterhin für Capi: Rund zwei Millionen Klicks auf dem Video sind es nach knapp 24 Stunden – davon träumen andere Rapper, wenn sie nicht grade Mero heißen. Platz #1 in den YouTube-Trends gab es zwischenzeitlich auch. Nur auf Instagram und Facebook ist der Gegenwind noch wirklich spürbar.

Bushidos Stellungnahme ist auch ein Zeichen dafür, dass die Kommentare der Fans nicht komplett ins Leere laufen. Sie werden zwar nicht als konstruktive Kritik aufgefasst, aber immerhin wahrgenommen. Es würde natürlich auch einen inkonsequenten Eindruck machen, wenn nun die Musik den Kommentaren nach der Pfeife tanzen würde. Gerade von einem der laut Bushido "letzten wahren Künstler" sollte man erwarten können, dass er seinen eigenen Kopf hat und nicht einfach tut, was andere von ihm erwarten oder verlangen.

Unter der Woche gab es einen hitzigen Austausch zwischen Capital Bra und Fler, der Bushido in einem neuen Song (indirekt) als V-Mann bezeichnete. Die gesamte Geschichte ist hier in ihren einzelnen Episoden nachzulesen.

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