Bushido reagiert mit eigenem Videomaterial auf Belästigungsvorwürfe

Triggerwarnung: Der folgende Artikel beschäftigt sich mit sexualisierten Gewalthandlungen und deren Folgen für Betroffene. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

Bushido hat sich in einem Twitch-Stream erneut zu den von Cashmo aufgebrachten Belästigungsvorwürfen geäußert. Ein kürzlich veröffentlichtes Video zeigt Bushido, wie er vor wahrscheinlich 16 Jahren in einem Hotelzimmer eine mutmaßlich Minderjährige verbal bedrängt. Der Berliner Rapper hatte die Echtheit des Materials bestätigt und sich für sein damaliges Verhalten entschuldigt. Mit einer Reaction auf ein umfangreicheres Video möchte Bushido jedoch zusätzlich eine "ganz andere Geschichte" des Vorfalls erzählen.

Sexuelle Belästigung: Bushido zeigt längere Video-Version

Zum Start seines Streams geht Bushido auf den angeblichen Hintergrund für den Leak des ersten Videos ein. So wolle ein Personenkreis seine "Releases torpedieren". Cashmo habe in seinem Reaction-Video "bewusst gelogen" und "unwahre Tatsachen behauptet." Nach ungefähr 20-minütigem Vorlauf spielt Bushido das Video ab, das wiederum von jemandem aus der Bushido-Twitter-Community editiert worden sei. Die Aufnahmen beginnen damit, dass eine junge Frau sich zu Bushido ins Bett legt. Bushido ist oberkörperfrei. Die ersten Minuten läuft das Video ohne Tonspur. Neben Bushido sind im Verlauf des Ganzen noch drei weitere Männer zu sehen.

Laut Bushido habe einer dieser Männer versucht das Mädchen dazu zu überreden, ihre Hose auszuziehen. Seine eigene Situation mit dem Mädchen beschreibt er rückblickend als "sehr innig und verschmust". Ein Mann redet in die Kamera und erzählt, dass "heute nichts geht." Dem fügt er hinzu, dass er später w*chse und es ihm "scheiß egal" sei. Er kommt außerdem auf das Jahr zu sprechen: 2005.

Die anwesenden Personen (ausgenommen Bushido) weisen darauf hin, dass sie immer nackt schlafen würden. Das Mädchen meldet sich und betont, dass sie nicht möchte, dass die Videoaufnahmen an die Öffentlichkeit gelangen: "Aber nicht veröffentlichen die Scheiße." Aus dem Off wird die Frage gestellt, ob das Mädchen "was in die Kamera zeigen" wolle. Sie verneint. Die Decke, unter der das Mädchen liegt, wird mehrfach hochgerissen. Das Mädchen sagt: "Hört auf damit!" Die Aufforderungen ihren Körper zu präsentieren gehen weiter.

Im Zuge des Videos bezeichnet sie die Personen im Zimmer (abgesehen von Bushido) als "Schweine". Sie fordert die Filmenden außerdem mehrfach dazu auf, das Material sehen zu dürfen. Das passiert nicht. Stattdessen wird ihr vorgeschlagen, zu strippen. Auch der Begriff "Porno" fällt. Bushido lässt diese Szene in seinem Twitch-Stream unkommentiert. Auch Untertitel tauchen nicht auf. An dem Punkt ist in dem Video eine Aussage von Bushido zu vernehmen, die so klingt wie: "Sie ist immer noch nicht 18." An einer weiteren Stelle ist zu hören, wie die Betroffene "Bushido, beschütz mich" sagt.

Es folgt ein Cut zu der Sequenz, die Cashmo veröffentlicht hat. Laut Bushido habe es vorher "ziemlich sicher" einen Streit gegeben. Das Mädchen habe seiner Erinnerung nach "so langsam einen Abturner bekommen und es gab einen Streit, da die Kollegen mitbekommen haben, dass für alle nichts läuft". Nun kommt der Berliner Rapper aus heutiger Perspektive auf das Alter des Mädchens zu sprechen. Das Reaction-Video von Cashmo hatte suggeriert, dass es sich bei ihr um eine minderjährige Person handeln könnte. Dem widerspricht Bushido und beruft sich auf damaligen Alterskontrollen bei Konzerten.

"Dass sie volljährig sein musste, um in den Backstagebereich zu kommen, um mitgenommen zu werden – das ist Fakt!"

Nach der bereits bekannten Sequenz gibt Bushido in seiner Reaction an, es nicht auf Sex oder andere intime Handlungen abgesehen zu haben. "Chillen und bisschen kuscheln" sei okay für ihn gewesen. Bushido wiederholt noch einmal: "Ich war nicht darauf aus, ich habe sie nicht bedrängt." Cashmo habe das Ganze aus dem Kontext gerissen und "bösartig vorverurteilt." Zum Ende des Streams folgen diverse Hinweise auf eine kommende Doku sowie bevorstehende Musik.

Frauen, die Missbrauch erlebt haben oder noch erleben, finden auf hilfetelefon.de verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote. Außerdem gibt es entsprechende Notfallnummern, bei denen Betroffene und Angehörige sich melden können.

Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800/0116 016

Hilfe- und Beratungsstelle der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 030/18 555 1865

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800-22 55 530

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