Bushido sorgt mit Aussagen über Samra, Shindy & Arafat für Verwirrung vor Gericht

Bushido und sein ehemaliger Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker stehen sich immer noch vor Gericht gegenüber. Dabei gab es am mittlerweile schon 22. Verhandlungstag gestern offenbar jede Menge Verwirrung wegen verschiedener Aussagen zu Shindy oder Samra und ein bisschen allgemeine Belustigung, weil Bushido den neuesten eigenen Track lieber nicht vor Gericht hören wollte.

Bushido und Arafat verhandeln immer noch vor Gericht

Darum geht's: Seit einer kleinen Ewigkeit dauert der juristische Konflikt zwischen Arafat und Bushido nun schon an. In erster Linie dreht sich die Verhandlung um die Künstlerverträge der Rapper, die beim gemeinsamen Label der beiden Geschäftsmänner unter Vertrag standen. Genauer gesagt: Um Shindy, Samra, Laas Unltd, Ali Bumaye und AK Ausserkontrolle.

Angeblich soll Arafat hohe Millionen-Beträge von Bushido gefordert haben, weil der die Geschäftsbeziehung auflösen wollte. Arafat Abou-Chaker habe das nicht hinnehmen wollen und soll laut Bushido auch zu härteren Maßnahmen gegriffen haben. Bushido klagt an, er sei von Arafat und dessen Brüdern bedroht worden. Sie sollen ihn sogar festgehalten und angegriffen haben.

Um Shindy und Laas Unltd sowie Ali Bumaye ging es bei bisherigen Prozesstagen schon öfter. Mehr dazu findet ihr unter anderem hier:

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Bushido-Doku "Unzensiert": Einer der Verteidiger von Arafat soll gefordert haben, die angekündigte Bushido-Doku "Unzensiert" bereits vor Veröffentlichung ansehen zu dürfen. Laut Watson habe die Staatsanwältin das sehr skeptisch gesehen. Was aus dem Antrag geworden ist, bleibt im Bericht aber leider unklar.

Große Verwirrung rund um Aussagen Bushidos über Samra & Shindy

Samras Vertrags-Auflösung: Bushido hat einer Vertragsauflösung von Samra zugestimmt. Obwohl dieser der zweiterfolgreichste Rapper des Labels hätte werden sollen. Vier Alben seien im Vertrag festgelegt worden, von denen letztlich keines erschienen ist. Das sorgte wohl für Verwunderung bei der Verteidigung, die Bushido fragt, wieso er der Vertragsauflösung ohne große Umschweife und recht zügig zugestimmt habe.

"Geld ist nicht alles": Laut Bushido könne kein Künstler dazu gezwungen werden, Musik zu machen, wenn der nicht wolle. Geld sei außerdem nicht alles – eine Aussage, die ebenfalls für einiges an Überraschung unter den Anwesenden gesorgt haben soll.

Auch die von Bushido selbst offenbar so eingestandene Tatsache, dass er Samra über Arafat kennengelernt habe, sorgte für Verwirrung. Immerhin habe Bushido ansonsten eher davon gesprochen, dass Arafat keinen allzu großen Einfluss auf die musikalischen Geschicke des Labels gehabt hätte.

Nur ein "Soldat"? Bushido erklärt stattdessen wohl, dass es Arafat bei Samra nur darum gegangen sei, einen Gegenpol zu Kollegah und Farid Bang in Stellung bringen zu können. Bushido drückt das vor Gericht offenbar so aus:

"Es ging Arafat nur darum, einen Soldaten zu rekrutieren, den er gegen Farid Bang und Kollegah schicken konnte."

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Treffen mit Shindy: Für noch mehr Verwirrung sorgten offenbar Bushidos Aussagen darüber, wer jetzt wann genau bei welchem Treffen und vor allem für wen mit dabei war. Der Verteidigung war anscheinend auch nicht klar, ob bestimmte Personen wie Ashraf R. und Veysel K. nun Samra oder Bushido zuzuordnen seien.

Bushido hatte offenbar erklärt, dass beide bei einem Treffen mit Shindy als seine eigenen Begleiter mit von der Partie waren. Bei einem Treffen mit Samra hätten sie allerdings als dessen Begleitung fungiert. Auf eine diesbezügliche Nachfrage soll Bushido laut Watson ausweichend geantwortet haben.

Die Rolle der beiden Personen bleibt dem Bericht zufolge unklar. Bushido habe für noch mehr Verwirrung gesorgt, weil er erklärt haben soll, Shindy habe sich von Arafat bei einem Treffen bedroht gefühlt, bei dem der aber wohl gar nicht anwesend war. Shindy soll bei dem entsprechenden Treffen Menschen aus der Rockerszene mitgebracht haben.

Zu guter Letzt gab es wohl noch einige Lacher, weil Bushido seinen eigenen Song nicht hören wollte. Einer der Verteidiger soll vorgeschlagen haben, den "EGJ"-Track mit Baba Saad und Animus vor Gericht zu hören, woraufhin Bushido offenbar ein "Bitte nicht!" herausgerutscht ist, was laut Watson "für Heiterkeit im Saal sorgte". Die Verhandlung geht kommenden Mittwoch weiter.

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