Bundeswirtschaftsministerium entschuldigt sich für Public Enemy-Tweet

Hiphop-Fieber im Bundeswirtschaftsministerium: Offenbar hat man den Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss dort ein wenig zu sehr gefühlt. Unter einer entsprechenden Meldung der BBC kommentierte der offizielle Twitter-Account des Ministeriums das Geschehen mit einem Raptrack. Das sorgte für Irritationen. Der Post wurde entfernt und der Ursprung des Ganzen inzwischen ausfindig gemacht.

Rücktritt von Liz Truss: Public Enemy als Antwort

Ob Trigger Fingers zu Twitter Fingers wurden, ist nicht überliefert, aber ein Link zum Video von Public Enemys "Can't Truss It" tauchte unter der BBC-Meldung zum Rücktritt von Liz Truss auf – offensichtlich platziert durch den Twitter-Account des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Das ordnet nicht nur der Spiegel als "hämischen" Kommentar ein. Auch auf Twitter fragte man sich, wie taktvoll so ein Vorgehen wirkt. Natürlich mischte hier ebenfalls die Opposition mit und wollte wissen, wie "ein solch undiplomatischer Tweet veröffentlicht werden konnte."

Mal ganz abgesehen von dem offensichtlichen Wortspiel mit "Truss": Es geht in dem Song von Public Enemys Album "Apocalypse 91... The Enemy Strikes Back" um Sklaverei und Kolonialismus – unter britischer Flagge.

Bundeswirtschaftsministerium distanziert sich von Tweet & entschuldigt sich

Das Ministerium verweist in einer knappen Stellungnahme darauf, dass dies "keine offizielle Kommunikation" des Hauses gewesen sei. Außerdem werde der Sachverhalt geprüft. Das Ergebnis der Prüfung ist bereits veröffentlicht worden: "Es lag ein menschliches Versehen vor, für das wir um Entschuldigung bitten."

Laut Spiegel drängen sich zwei mögliche Erklärungen auf. Entweder habe es sich um einen schlechten Scherz gehalten, dessen Tragweite falsch eingeschätzt wurde. Oder: Eine Person aus dem Ministerium mit Zugang zum offiziellen Account hat diesen mit seinem Privat-Account verwechselt. Diese Variante wird als wahrscheinlicher eingestuft. Der Verweis des Ministeriums auf "ein menschliches Versehen" passt da ganz gut.

Liz Truss stand nur sechs Wochen an der Spitze der britischen Regierung. Pläne für Steuersenkungen hatten die Finanzmärkte ins Chaos gestürzt. Der Finanzminister wurde gefeuert, die Steuerreform scheiterte. Liz Truss erklärte im Rahmen einer Befragung zunächst, eine "Kämpferin" zu sein, aber trat nun doch zurück.

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