Der Beef zwischen Sampagne, Yung Saint Paul und Boondawg geht in die nächste Runde. In den letzten 24 Stunden haben gleich zwei neue Disstracks das Licht der Welt erblickt – online ist allerdings nur noch einer. Wir fassen das Wichtigste zusammen.
Yung Saint Paul droppt "ach boonie ach", Boondawg antwortet nur wenig später
Nur nochmal zum Mitschreiben: In der letzten Woche haben Sampagne und Yung Saint Paul mit einem kurzen Disstrack ordentlich gegen Boondawg und Konsorten ausgeteilt. Der wiederum hat darauf am Sonntagabend mit "4daculture.mp3" reagiert. Jetzt knüpft Yung Saint Paul sich Boondawg im Alleingang vor: Am Montag hat er mit "ach boonie ach" den nächsten Diss gedroppt.
Bevor der aufstrebende Rapper aus Süddeutschland allerdings gegen seinen Kontrahenten auf dem "Oochie Wally"-Instrumental von Nas und den Bravehearts auspackt, startet das (laut Kommentaren angeblich von Sampagne geschnittene) Video mit einem privaten Chatverlauf zwischen ihm und Boondawg. Letzterer wollte demnach "schon immer" Musik mit Yung Saint Paul machen, generell schienen die beiden noch Sympathie füreinander zu haben. "Ich battle hier mein' allergrößten Fan", heißt es nun auf "ach boonie ach".
Yung Saint Paul will außerdem eine gewisse Doppelmoral in den Vorwürfen seitens Boondawg erkennen.
"Willst Sam f*cken für ein' Deichmann -Deal, wieso seh' ich dich auf dem Snipes-Plakat?/
Snipes gehört doch Deichmann, hä? Ist das nicht das gleiche, Bra?"
Seit 2011 gehört Snipes in der Tat zur Deichmann-Gruppe. Ein Screenshot im Video belegt diese Aussage.
Darüber hinaus geht es um eine nicht näher benannte Frau, die Boondawg angeblich rund 15.000 Euro aus dem Erbe ihrer Großmutter geliehen hätte. "Doch du gehst nicht ans Telefon, wenn's drum geht, es zurückzuzahlen", wirft Yung Saint Paul seinem Kontrahenten vor. Die dazugehörige Instagram-Story unterstreicht die Line im Video.
Vorwürfe gegen ihn selbst, die sich unter anderem auf sein Konsumverhalten beziehen, will Yung Saint Paul mit den letzten Zeilen des Tracks entkräften:
"Ich bin ein Junkie, wundert euch jetzt, dass ich mache, was ich rapp'?/
Ach, ich hatte schon vergessen: Alles, was ihr sagt, ist Cap"
Einige Deutschrapper - darunter Eno, KEZ, Yun Mufasa, Fourty und Marvin Game - tummeln sich in den Kommentaren und geben ihren Zuspruch.
Hier kannst du dir den ganzen Disstrack anhören:
Die Reaktion von Boondawg ließ nicht lange auf sich warten. Noch am selben Abend veröffentlichte er auf seinem Instagram-Account mit "FFGM.mp3" - eine Abkürzung für "F*ck F*tzen, Get Money" - eine Antwort. Erneut nutzt er dafür den Beat eines US-Rap-Klassikers, in diesem Fall "Shook Ones Pt. II" von Mobb Deep. Dazu ist das Bild aus der Komödie "White Chicks" zu sehen, das er auch schon nach dem ersten Diss von Sampagne und Yung Saint Paul in seiner Story gepostet hatte.
Auf "FFGM.mp3" kontert Boondawg unter anderem die Snipes-Deichmann-Problematik aus – viel mehr lässt sich aktuell aber nicht mehr rezitieren. Wie der Rapper aus Düsseldorf in seiner Story zeigt, hat Instagram den Song entfernt. Die Begründung: Er hätte damit andere Personen belästigt oder bedroht. Zwar ist das natürlich bei allen bisherigen Disstracks der Fall, aus irgendeinem Grund schrillen aber ausschließlich hier die Alarmglocken bei Meta.
Und was ist mit Sampagne? Der hält sich aktuell (zumindest auf musikalischer Ebene) raus. Support zeigt er aber in seiner Instagram-Story, wo er ein gemeinsames Bild mit Yung Saint Paul aus dem Studio gepostet hat. Ob das Foto auf weitere (Diss-) Tracks der zwei hindeuten soll, ist fürs Erste reine Spekulation.
Es bleibt also weiterhin spannend zu beobachten, wie es in dem Beef weitergehen wird. Dass zwei Parteien in nur wenigen Tagen so viele Disstracks austauschen, ist im Deutschrap - gerade unter so jungen Künstlern - auf jeden Fall eine Seltenheit. In den jeweiligen Kommentarspalten fühlen sich manche sogar an den Beef zwischen Drake und Kendrick Lamar zurückerinnert, der ebenfalls zahlreiche Disses binnen weniger Tage hervorgebracht hat.