Bioshock 2 (PS3)
2007 erschien mit Bioshock ein etwas anderer Shooter, der die Shootergemeinde zu spalten wusste. Während die einen eher das Setting der Unterwasserstadt Rapture aufgrund seiner abgedrehten Ideen und seiner tiefgründigen Story feierten, vermissten Shooterpuristen Weltkrieg- oder Aliensetting. Dennoch konnte sich Bioshock durchsetzen und wurde in kürzester Zeit zum Erfolg für die Entwickler. Nun, zehn Jahre nach der Handlung des Erstlings, geht es zurück nach Rapture, nur um gleich zu Beginn des Spieles zu sterben. Natürlich bekommt man vom Schicksal eine zweite Chance und so kehrt man als Big Daddy zurück nach Rapture. Diese riesigen Brocken waren in Bioshock noch die schlimmsten Gegner. Behäbig, aber durchaus bereit einzustecken und auszuteilen, sollte man ihren Little Sisters nicht zu nahe kommen. Passenderweise beschützt man auch in Bioshock 2 die leichenfleddernden Kinderchen. Der Job der Little Sisters ist es nach wie vor die Droge Adam aus verstorbenen Bewohnern der Unterwasserstadt zu saugen. Die süchtigen Splicer wollen diese Droge natürlich im selben Moment ebenfalls, weswegen die Little Sisters bevorzugtes Kampfobjekt für die Splicer darstellt. Der Job in Bioshock 2 also einfach formuliert: Beschützt die Little Sister. Um an eine Little Sister zu kommen, muss man allerdings erst andere Big Daddies erlegen und die Little Sister wahlweise adoptieren, dann führt sie dich zu Adam und setzt sich auf deine Schulter, oder ob man sie aberntet, was ebenfalls zu Adam führt, aber zum Tod der Little Sister führt. Für Kenner des ersten Teiles ist spätestens hier klar, dass man mit großem Bohrer bewaffnet auf die Gegnerjagd geht. Der Bohrer selbst benötigt allerdings Benzin, um angeworfen zu werden und so darf man diesen auch als Schlagwaffe einsetzen oder im weiteren Spielverlauf auf weitere Waffen setzen. Neu im Arsenal ist die doppelläufige Schrotflinte und das Gatling-Maschinengewehr. Als wichtiges Werkzeug erweist sich hier aber vor allem der Nietenwerfer, mit der man auch Minen legen kann. Mittels derer kann man in den Situationen, wo die Little Sister Adam aus einer Leiche zieht, vorbeugen und die Splicer rennen, blind vor Sucht, direkt in ihren Tod. Absichern kann man sich zudem über das Hacken von Kameras und fliegenden Drohnen. Erstmal gehackt arbeiten die elektronischen Helferlein für unseren Big Daddy und feuern auf herumstreifende Splicer. Dies macht das Leben in Rapture bedeutend einfacher und während man im ersten Teil noch nervig Rohre verlegen musste, um sich erfolgreich ins System zu hacken, hat man sich für Bioshock 2 für eine weitaus weniger nervige Variante entschieden. In Bioshock 2 läuft lediglich eine Nadel von links nach rechts und zurück und muss in einem bestimmten Zielbereich gestoppt werden. Je nachdem, wie gut dies gelingt, erhält man zur Kontrolle auch noch einen Bonus. Während in Bioshock noch die Big Daddies die härtesten Gegner waren und man in Bioshock 2 selbst einer ist, stellt sich nun die Frage, ob man durch die neuen Streifzüge durch Rapture nun nur noch gegen Splicer und seinesgleichen kämpfen muss. Die Antwort lautet natürlich Nein, allerdings kommen nicht so viele neue Gegnertypen hinzu. Zu schaffen machen vor allem die Big Sisters, die, ähnlich der Big Daddies, ebenfalls in Unterwasseranzügen stecken, allerdings weitaus agiler sind, als die trägen Daddies. Ebenfalls einstecken können die Brute-Splicer, die von der Statur her an einen Big Daddy, ohne Anzug erinnern. Mit den richtigen Plasmiden, genetische Verbesserungen, die man für Adam kaufen kann, sind aber auch diese zu erledigen. Zudem hat man auch in Bioshock 2 wieder eine Kamera, mittels derer man die Gegner analysieren und deren Schwachstellen herausfinden kann.

Technisch hat sich Bioshock 2 seit dem Erstling nur marginal weiter entwickelt. Zwar sehen hier und da die Wassereffekte etwas schöner aus, die Umgebungen wirken aber oft langweilig bis steril und auch den Gegnern hätte etwas mehr Feinschliff nicht geschadet. Jammern auf hohem Niveau natürlich.

Bewertung:
5 von 6

Fazit:
Bioshock 2
ist träger Shooter, aber die spannende Story, auf die ich im Rahmen der Review bewusst nicht eingegangen bin, und das abgedrehte Setting ziehen mich sofort in ihren Bann. Wer den Erstling mochte, wird Bioshock 2 lieben. Hinzu kommt der Onlinemodus, bei dem man nach dem ersten Durchlauf auch noch wochenlang verballern kann. Zwar stellt sich im Vergleich zum Vorgänger etwas Ernüchterung mangels großer Innovationen ein, aber Spielspaß stellt sich definitiv ein.

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