Bericht vom Juicy Beats mit K.I.Z. und Prinz Pi
  Das, was sich in Deutschland Sommer schimpft, geht dem Ende entgegen und auch die Festivals sind größtenteils gelaufen. Schade. Der Festivalsommer hatte einiges zu bieten. Nach der Rheinkultur , dem Open Air Frauenfeld und dem Splash haben wir zuletzt das Juicy Beats -Festival in Dortmund besucht. Mit uns waren am 30. Juli rund 25.000 Gäste im Westfalenpark, um die 16. Juicy Beats zu feiern. Sie bekamen 100 DJs und 40 Bands zu sehen. Auch wenn das Festival nur am Rande Rap bietet, zu den Höhepunkten zählen die Veranstalter den Auftritt von K.I.Z. Außerdem dabei: Prinz Pi , Kraftklub , ballernde Bässe von Boyz Noize oder auch The Notwist , Ce'cile und die Crack Huren von The T.C.H.I.K. Superstar Beth Dito sagte kurzfristig ab und wurde stilecht vom Frittenbude DJ-Team vertreten. Der Auftritt von Prinz Pi musste wegen zu großem Andrang abgebrochen werden. 1.600 hätten vor seine Bühne gepasst, es kamen aber deutlich mehr. Nachdem zu viele Fans auf zu wenig Platz schon zum Abbruch der Hiphop-Bühne auf der Rheinkultur geführt hatten, fragt man sich natürlich, ob deutsche Veranstalter nicht einfach zu wenig von ihren Rap-Acts erwarten. Wir schlagen vor: mehr Rap auf mehr Platz! Zumindest im Fall des Juicy Beats muss man sich da wohl auch keine Sorgen machen. Im Unterschied zur Rheinkultur führte die Begeisterung für Pi nicht zu kleinen Katastrophen. Eine knappe halbe Stunde musste Pi von der Bühne, bis sich die Massen in Bahnen lenken ließen. Dann performte er immerhin nochmal eine knappe halbe Stunde. Aus Sicht von Prinz Pi s Team, war die Situation zwar "schon kritisch", trotz dem Gedränge blieb es aber friedlich und vergleichsweise entspannt. Der Veranstalter lobte, wie Prinz Pi mit der Situation umging und zur Deeskalation beitrug. Es gibt ja Schlimmeres als zu viele Gäste zu haben. Auch wenn das Juicy Beats kein Rap-Festival ist, es macht Spaß. Schließlich sind wir ja auch eine elektronische Musikrichtung und Offenheit ist ohnehin schwer angesagt. Im Westfalenpark bekommt man eine beeindruckende Bandbreite elektronischer Musik zu hören. Bis 22 Uhr kam man dieses Jahr für 30 Euro aufs Gelände, bis 4 Uhr konnte man anschließend für 15 Euro Zutritt zu den diversen, nach Früchten benannten Dance-Areas bekommen. Da kann man sich dann super verlaufen, Bratwurst und Bier konsumieren und mit neuen Freunden in die nächste Techno-Gartenlaube eintauchen. In den etlichen Areas gibt es traditionell Techno, Electro und House, aber auch Dubstep, Raggae und Drum'N'Base. Breakbeats sind auf dem Festival seit Tag Eins vertreten, eine Rap-Area gibt es zurzeit aber nicht. Im letzten Jahr, in dem es ein eigenes Zuhause für Hiphopper gab, wurde das Festival von einer Messerattacke überschattet, nach der Too Strong -Rapper Der Lange , der als Gast da war, mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dass der Rap-Bereich seitdem nicht mehr existiert, hat laut Veranstalter aber rein logistische Gründe. In Zukunft können sich die Juicy Beats -Macher auch wieder einen eigenen Rap-Bereich vorstellen. Auch auf den Bühnen wird es weiterhin Rap geben. Der Auftritt von Deichkind vor einigen Jahren war legendär, Blumentopf waren bereits da, nun K.I.Z. und Kraftklub . Mehr davon will man gerne buchen, es müsse nur zum Juicy Beats Publikum passen. Etwas elektronisch oder alternativ sollte es also sein, gerne auch klassischer deutscher Rap mit positivem Vibe. Da sollte sich doch was finden lassen. Die Orsons vielleicht oder DJ Haitian Star , Rafik , Casper , Jan Delay , Samy Deluxe , Marteria , Too Strong , Dendemann , ... wir sind gespannt!
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