Beide zeigen sich gern maskiert: Kanye West und Slipknot-Sänger Corey Taylor. Der Frontmann der Metal-Kombo lässt trotz dieser Gemeinsamkeit kein gutes Haar an Kanyes Veröffentlichungsstrategie von "Donda 2". Das Album wurde exklusiv zusammen mit einem Technik-Gadget - dem Stem Player - für 200 Dollar releast. Solche Moves kann Corey Taylor offenkundig nicht nachvollziehen.
Slipknot-Sänger mit Ansage an Kanye West
Die Business-Entscheidung von Kanye West trifft bei dem Rockstar aus verschiedenen Gründen auf Unverständnis. Im Interview mit Metro zieht er zunächst ein Auto als Vergleich heran und sagt:
"Das ist, wie alle Teile für ein Auto rauszubringen, sie zu den Leuten nach Hause zu schicken, nur um dann dort zu sagen: 'Jetzt musst du herausfinden, wie du das Teil selbst zusammenbaust.'"
Corey Taylor legt nach: Seiner Einschätzung nach nehme Kanye an, dass die Hörerschaft den gleichen Zugang zur Technologie besitzen würde. Diese Ansicht mache den US-Rapper zu einem "verdammten Schwachkopf". So eine Vorstellung zeige nur, wie "verschwurbelt und weit draußen" Kanye West sei. Auch zweifelt der 48-jährige Rockstar an, dass Ye ein angemessenes "Konzept für die Realität" besitze.
"Es ist einfach so aufgeblasen und lächerlich."
Mit der Lage der Welt kriegt es Corey Taylor außerdem nicht in Einklang, dass man 200 Dollar für ein Streaming-Gerät zahlen soll. "Leute können sich ihre verdammten Wohnungen nicht leisten. Das ist nicht richtig", fügt er hinzu.
Würde Slipknot Musik auf so eine Weise vertreiben, hätte dies negative Konsequenzen zur Folge. Die Band würde "dämonisiert" werden. Bei Kanye sei es nicht so. "Die Leute sehen ihn an, als wäre er ein Genie", so Corey Taylor. Seiner Meinung nach solle Kanye die Musik einfach auf CD rausbringen, damit die Kunst letztlich auch bei den Leuten ankommt. Zusammenfassend lässt Corey Taylor noch wissen: "Es ist ein verdammter Scheiß."
Erst kürzlich sprach ein anderer Rockstar über Kanye West. KISS-Bassist Gene Simmons hielt eigenwillige Tipps parat.
