"Kinder werden kriminalisiert": Sugar MMFK, Serious Klein & Idil Baydar über Rassismus in Deutschland

Dieses Jahr hat die Black Lives Matter Bewegung weltweit so viel Aufmerksamkeit erregt wie noch nie und auch in Deutschland ist die Diskussion um Polizeigewalt und systematischen Rassismus größer geworden. Passend dazu hat sich Aria in dem neuen Format HYPED-Sessions mit Serious Klein, Sugar MMFK und Idil Baydar a.k.a Jilet Ayşe getroffen, um über Rassismus, Ungerechtigkeit und die individuellen Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund zu sprechen. 

"Wir müssen Bewusstsein schaffen": Sugar MMFK, Serious Klein & Idil Baydar über Rassismus

Zu Beginn diskutieren sie die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem. Sugar MMFK berichtet von den negativen Erfahrungen in der Schule und wie sie ihn für die Zukunft prägten. Idil Baydar erklärt, dass das Schulsystem Kinder mit Migrationshintergrund oft in die Hauptschule aussondern würde. Die Kinder dort seien hochintelligent, wären aber vom System zusammengepfercht, "wie in einem Zoo". Junge Menschen würden so kaum gefördert. Serious Klein erklärt, dass er schon immer anders behandelt wurde als seine Mitschüler.

Im weiteren Verlauf diskutieren sie über systematischen Rassismus. Auch die Diskussion um das N-Wort wird aufgegriffen. Seri erläutert, das Schwarze Menschen unter sich ausmachen sollten, wer das Wort benutzen dürfe oder nicht.

"Jeder Künstler, der das Wort sagt oder nicht sagt. Am Ende des Tages ist es aus seiner Perspektive geschrieben. Ich muss nicht mit dir non black person diskutieren, ob du es sagen kannst oder nicht, damit du mich respektierst."

Ferner sprechen sie auch über die Personen, die aufklären. Baydar ist der Meinung, dass viele Menschen nicht damit klar kämen, Rassismus von marginalisierten Gruppen erklärt zu bekommen.

"Die Leute kommen nicht klar, wenn einer von unten dir sagt, was Phase ist. Das merke ich an meiner Rolle. Ich bin ja auch 'der Kanacke'. Wenn ich mit Almans rede und denen sage, guck mal Bruder. Die fangen an zu heulen."

Wieso dieses Thema besonders mit der Hiphop-Community verknüpft ist, erklärt Aria im Verlauf des Gesprächs:

"Eins, was wir vier alle gemeinsam haben, ist das wir sehr, sehr nah sind an der Hiphop-Kultur. Hiphop basiert auf Schwarzer Kultur. Unser Talk, die ganze Plattform. Alles, was uns umgibt. Trotzdem macht es halt den starken Anschein, viele Leute würden Schwarze Kultur lieben, aber nicht Schwarze Menschen."

Das Format HYPED-Sessions beschäftigt sich mit gesellschaftlich und kulturell relevanten Themen, die mit Künstler*innen und Content Creators in einem Talk diskutiert werden.

Die gesamte erste Folge könnt ihr euch auf dem YouTube-Kanal von "Beats by Dre" anschauen:

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