Animus glaubt nicht an Flers Erfolg: "Die Zeit für diese Musik ist vorbei"
Fler & Animus

 

 

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In einer seiner neuesten Podcast-Folgen spricht Animus zusammen mit seinem Co-Host Julian (der wiederum selbst hinter "RealRap - Der Deutschrap Podcast" steckt) über "V", das anstehende Kollaboalbum von Baba Saad und Fler. Dabei kommt der "Beastmode"-Rapper zu einem vernichtenden Fazit: Die "CCN"-Zeiten seien nun endgültig vorbei. Oder um es in Animus' Worten, die sich im Laufe der Folge des Öfteren wiederholen, auszudrücken: "Der Drops ist gelutscht". Er liefert auch Gründe.

Animus glaubt, "V" wird ein "riesiger Flop"

Ein großer Indikator für den Niedergang der "CCN"-Legacy seien laut Animus die Streaming-Zahlen der jüngsten "V"-Single "Nie wie sie". Zum Zeitpunkt der Podcast-Aufnahme stand der Song bei etwas mehr als 200.000 Streams auf Spotify. Mittlerweile sind es nahezu 300.000. Zahlen, mit denen man heutzutage keinen Deal mehr bekommen würde – und das, obwohl die Erfolgsbedingungen optimal gewesen seien: Der Track wurde in relevanten Playlisten platziert und der Release von einem Musikvideo auf YouTube begleitet.

Zusammen mit der ersten Single-Auskopplung "Lichtermeer", die auf Spotify bislang immerhin fast eine Million Streams generieren konnte, schätzt Animus den bisherigen Umsatz der "V"-Songs auf knapp über 4.000 Euro. Das ist "keine Kohle", so Animus. Den Einwand seines Co-Hosts, der sich auf die physischen Verkäufe des Albums bezieht, kontert er mit: "Du verdienst auch mit den Boxen nicht so viel Geld". Und davon hätten Fler und Saad sowieso weniger verkauft, als sie nach außen hin kommunizieren würden.

Insgesamt antizipiert Animus, dass das Album ein "riesiger Flop" wird und alles in allem maximal 20.000 bis 30.000 Euro abwerfen wird. Eine "absolute Katastrophe", wie er findet. Seine Schlussfolgerung fällt entsprechend ernüchternd aus:

"Die Zeit für diese Musik ist vorbei."

Gerade im Vergleich zu aufstrebenden Artists wie Mucco und Lacazette könnten Rapper der älteren Generation nicht mehr mithalten. Der einstige "'CCN'-Flavour", so Animus, ist heutzutage "nur noch ein Mythos". Keine einzige Person unter 30 würde dieser Musik etwas abgewinnen können – dieser Sound sei lediglich für eine aussterbende Bubble interessant.

Das Problem gebe es aber schon seit dem Release von "CCN 3", das Bushido 2015 als Solo-Album herausgebracht hat. "CCN 4" - wo Animus selbst als Kollabopartner in Erscheinung getreten ist - habe mit Tracks wie "Ronin" nochmal etwas Hype auslösen können, allerspätestens danach sei der Zug für solch eine "Steinzeit-Musik" abgefahren gewesen.

Animus fasst sich aber auch an die eigene Nase. "Meine Streaming-Zahlen sind gerade [...] richtig low", gesteht er sich ein. Mit der Hilfe von Playlisten würde er selbst auf maximal 300.000 bis 400.000 Streams kommen, ohne bleibt es oft fünfstellig. Er habe jedoch sowieso einen ganz anderen Anspruch: Sein Name stünde eher für respektables "Pen Game" innerhalb der Szene. Fler, Saad und "CCN" als solches seien dahingegen die insgesamt viel größeren Namen. Ähnlich schwache Zahlen würden da also deutlich stärker ins Gewicht fallen.

Kurzum: "Es juckt einfach niemanden mehr". Nach seiner düsteren Prognose empfiehlt Animus Fler, sich nun um ein zweites oder gar drittes Standbein zu kümmern.

Hier kannst du dir die gesamte Podcast-Folge anhören:

Das Musikvideo zu "Nie wie sie", das zumindest auf YouTube in den Trends landen konnte, kannst du dir hier anschauen:

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