Al Pacino: "Scarface" ist erst durch Hiphop erfolgreich geworden


Citroën ë-C3

Brian De Palmas "Scarface" ist einer der ikonischsten Gangsterfilme aller Zeiten. Doch gerade zu seiner Anfangszeit hatte der Film Probleme, große Erfolge zu erzielen: Bei Kinostart im Jahr 1983 drohte die Geschichte rund um Tony Montana bei den Kritikern zu floppen. Laut Hauptdarsteller Al Pacino hat vor allem eine Personengruppe dabei geholfen, "Scarface" dennoch zu einem der bekanntesten Gangsterfilme aller Zeiten zu machen: die Hiphop-Szene.

Al Pacino: "Hiphop hat es einfach verstanden"

Bei einem Auftritt im "WTF"-Podcast des amerikanischen Comedians Marc Maron hat Al Pacino erklärt, wie die Zuschauer der Hiphop-Szene "Scarface" zu einem kulturellen Phänomen gemacht haben. Denn in Hollywood und bei den Kritiker*innen ist der Streifen zunächst auf wenig Gegenliebe gestoßen. Laut dem Manolo-Darsteller Steven Bauer hat sogar Regie-Legende Martin Scorsese ihn und "Scarface"-Regisseur Brian De Palma davor gewarnt, dass die hohen Tiere in Hollywood den Film hassen werden, "weil es um sie geht".

Danach habe es etwas gebraucht, bis "Scarface" Anklang gefunden habe, so Al Pacino im Podcast. Die Hiphop-Szene sei jedoch sofort schockverliebt in die Geschichte rund um Tony Montana Aufstieg vom Kleinkriminellen zum Gangsterboss im Miami der 80er-Jahre gewesen:

"Hiphop hat es einfach kapiert. Sie haben es verstanden. Die Rapper, sie haben es sich zu eigen gemacht. Und als Nächstes kam die VHS auf den Markt und immer mehr Leute haben den Film gesehen."

Der Einfluss von "Scarface" ist aus der Hiphop-Geschichte nicht wegzudenken: Von Rap-Artists, die sich nach dem Film oder Charakteren aus dem Film benennen (beispielsweise der Rapper Scarface, Tony Yayo, Chief Keefs Spitzname "Sosa") bis hin zu Songs, Alben, Musikvideos, Samples (vor allem das legendäre Zitat "Say helllo to my little Friend") und Lines, die "Scarface" referenzieren. Unter Songs mit starkem Bezug zu Film fallen unter anderem "The World Is Yours" von Nas, "It's Mine" von Mobb Deep, Futures "Tony Montana", Rick Ross' "Push It", "Ignorant Shit" von Jay-Z oder auch der 2023er Drake-Song "Daylight". Im Jahr 2003 hat Def Jam sogar das Compilation-Album "Music Inspired by Scarface" herausgebracht, auf dem zahlreiche Hiphop-Tracks inspiriert vom Film zu finden waren.

Auch im Deutschrap gab es über die Jahre wirklich unzählige "Scarface"-Referenzen und Vergleiche mit Tony Montana. Zu nennen wären da unter anderem Veysel, Kollegah, Farid Bang, 18 Karat, Haftbefehl, Fler, Celo & Abdi, Genetikk, Bushido, SSIO, Kontra K, AchtVier, Gzuz, Soufian, Ufo361, Xatar, Shindy, KC Rebell und viele, viele mehr. Wie Capo und Nimo schon auf ihrem Hit "Lambo Diablo GT" gerappt haben: "Scarface" hat halt einfach "Köpfe gef*ckt".

Welche Blockbuster noch so in der internationalen Hiphop-Welt stattfinden, könnt ihr hier lesen:

Groove Attack by Hiphop.de