Akon - Konvikted Interview
Akon, Sänger und Producer oder doch Producer und Sänger, auf jeden Fall ein Multitalent. Kaum eines der Topalben der letzten 2 Jahre kam ohne ein Akon Feature aus. Da wo noch vor 4 Jahren Nate Dogg zu hören war, ist es nun Akon, der mit seinem charakteristischen Gesang die Tracks auf ein anderes Level hebt. Nun steht sein Album vor der Tür, auf dem er einmal mehr seine Producer Skills zur Schau stellt. Hey Akon wie gehts dir heute?

Gut gut, danke dir.

Gehen wir zurück zu der Zeit, zu der du mit der ganzen Musik Sache angefangen hast. Du kommst ursprünglich aus dem Senegal, bist aber in St. Louis geboren und kamst mit 7 Jahren von Senegal nach New Jersey. Dein Stiefbruder brachte dich zu der Musik und du unterschriebst deinen ersten Vertrag bei Street Records Cooperation. Du sagtest einmal in einem Interview, dass du nie mit der Musik angefangen hast, du hast sie schon immer für dich selbst gemacht, nur niemand anderem gezeigt. Wieso diese Scheu? Deine Familie war ganz nah an Stars wie James Brown und den Jacksons und bestimmt wissen viele nicht das du Mitglied des Refugee Camps bist. Du und deine Musik haben also schon eine längere Geschichte hinter euch. Ich habe mal einen Track von dir gesehen aus dem Jahr 1996, dein erster Major-Hit Locked Up ist aber aus dem Jahr 2004. Was passierte mit dir nachdem du deinen ersten Deal unterschrieben hast und was passierte alles vor Locked Up und deinem Debüt-Album Trouble? Wir alle wissen du warst locked up, aber ich meine als Artist musikalisch.

Ich mag wie du die Frage stellst (lacht). Ich habe die Musik die ich damals gemacht habe nicht versteckt, weil ich mich für sie geschämt habe. Es ist eher so, dass ich zu dieser Zeit meine Gedanken nicht auf die Musik fokusiert habe. Ich verdiente Geld, aber nicht durch Musik (lacht). You know what Im saying?! Musik war wie, ah...ne...überlass das mal den Anderen! Also nahm ich das Ganze nie ernst damals. Ich war mein ganzes Leben von Musik umgeben, deshalb mochte ich sie nicht. Ok, vielleicht ist das falsch ausgedrückt mit dem mögen, aber ich wollte einfach nichts mehr mit ihr zu tun haben. Es ist wie, stell dir vor bei McDonalds zu arbeiten und du gehst Abends raus um etwas zu essen. Du gehst bestimmt nicht zu McDonalds. Wenn es um dich herum ist, nimmst du es nicht mehr ernst oder wahr und so war es bei mir auch. Daher sah ich mich auch nicht als Artist oder ähnliches um so mein Geld zu verdienen. Und die Fugees waren meine Fam, mit denen ich auch Musik gemacht habe, dennoch waren meine Gedanken trotzdem immer nur am Hustlen. Als ich dann nach Atlanta umzog eskalierte es regelrecht mit mir und dem Hustlen. Es wurde alles größer und so war mein allerletzter Gedanke, Musik zu machen. Das war nachdem ich ins Gefängnis kam. Ich wollte nicht zurück auf die Strasse und war auf der Suche nach etwas, was mir Sicherheit geben kann und mich rettet. Und es ist unmöglich einen normalen Job zu bekommen nachdem man im Knast war. Sie geben dir das Minimum an Gehalt und..

...das war nichts für dich!

Nein! You know what Im sayin', dann nahm ich die Musik einfach sehr viel ernster, denn das war ein Weg gutes Geld zu machen ohne einen großartigen Abschluss oder Ähnliches. Also nahm ich mir das als Karriereziel vor.

Hast du Frau und Kinder?

Ich habe eine Familie, yup! Aber ich möchte sie nicht zu sehr in die Industrie involvieren. Es ist wichtig sie auf viele verschiedene Arten zu beschützen. Auch derart, das sie ein freies Leben führen können, denn als Familienanhang einer Berühmtheit, glaub es oder glaub es mir nicht, ist es schlimmer für sie als für mich. Glaubs mir! Du bist am Herumreisen, doch sie sind die ganze Zeit an einem Punkt sesshaft und müssen Besucher und die Storys der Presse ertragen. Sie mischen sich in ihre Leben ein und deshalb rede ich nicht gerne über meine Familie.

Keine Angst das war sowieso die einzige private Frage! Bleiben wir bei deiner Musik. Wie hast du als Produzent angefangen? Als dein Debüt-Album Trouble veröffentlicht wurde, wussten die wenigen, dass die meisten Beats von dir stammen. Produzierst du dich selbst um diesen gewissen Vibe in deine Tracks zu bekommen den du willst oder hast du damit angefangen, weil du einfach keinen anderen Weg sahst an gute Beats zu kommen?

Das hat sich eigentlich einfach so entwickelt. Wie du schon erwähnt hast, machte ich Musik für mich selber, ohne dass es andere mitbekamen...

...Ja. T-Pain hat das auch gemacht. Er sagte einmal, das er seine Musik immer im Auto hörte und wenn mal ein Kollege einstieg, nahm er die CD schnell heraus und warf sie unter seinen Sitz.

Stimmt! T-Pain und ich haben vieles gemeinsam. Das war auch einer der Gründe wieso ich ihn gesignt habe. Er erinnerte mich an mich selbst in vielen verschiedenen kreativen Dingen. Der Grund wieso ich meine eigene Musik mache ist, weil niemand wusste das ich Musik mache. Ich habe sie immer gemacht. Und während ich meine Musik produzierte, kreierte ich meinen eigenen Style. Es ist schwer mit anderen Produzenten zu arbeiten, denn du musst sie dazu bringen dich in dem Beat zu verkörpern. you know what Im sayin'? Es war einfach besser, das Ganze für mich selbst zu lernen.

Wie hast du mit deinen Produktionen angefangen? Wie war dein Equipment damals? Wie sieht es heute aus?

Als ich anfing hatte ich ein Asr-10 und einen simplen Mikrofon-Vorverstärker. Jetzt, ist es, wow ich habe Zugang zu den besten Studios. ProTools and all.

Da ist ein Junge der wie all die erfolgreichen Produzenten zur Zeit sein möchte. Scott Storch, Timbaland, Pharrell, usw. Was würdest du ihm raten, wenn er genauso sein will wie seine Vorbilder?

Naja, er sollte einfach machen, was er macht! Seinen eigenen Sound entwickeln. Das Problem mit vielen Produzenten ist, dass sie gut sind, aber wie etwas klingen, was es schon gibt!
Du hattest viele schwere Zeiten. Was half dir den Kopf hochzuhalten? Die Sicht rückblickend auf die schlechten Zeiten. Wenn du sie einmal hattest, solltest du sie nicht ein zweites Mal haben. Du solltest daraus lernen, nicht wieder in schlechte Zeiten zu geraten. Viele Leute lernen nicht aus ihren ersten Fehlern und machen den gleichen Scheiss ein zweites Mal.

Du hast dein eigenes Label namens Konvikt Music ins Leben gerufen. Ich hab gehört dein Bruder und du leiten es. Euer erster Signee war T-Pain aus Tallahassee, Florida, dem seine erste Single Im Sprung, produziert von dir, viel Aufmerksamkeit für sich und Konvikt Music einbrachte. Du bist auch auf den Tracks U Got Me und Not The Same auf seinem Debüt-Album gefeatured. Erstens, erzähl mir etwas mehr über Konvict Music und zweitens, erzähl mir über die Pläne für T-Pain in naher Zukunft.

Konvict Music wird noch riesig. Wir haben kürzlich erst Chilly von TLC gesignt und werden sie 2007 rausbringen. Wir haben Earl Ray, (einen R&B Sänger mit seiner ersten Single Doing Doing Doing, Anm. d. Verf) den wir bis zum Ende des Jahres herausbringen werden und T-Pains zweites Album wird 2007 erscheinen. Its like stupid...

Oh ja! Sein erstes Album war schon sehr gut!

Yeah, er hat ein paar krasse neue Songs.

Ich habe einen Track von T-Pain namens Alone. Er war nicht auf seinem Album. TJ von TJsDJs erzählte mir, dass du den Track vielleicht für dein Album verwenden willst. Was passierte mit dem Track? Kannst du uns etwas darüber erzählen?

Ja, das ist ein Track namens Alone den T-Pain nie benutzt hat. Its a hit, like stupid, also habe ich angefangen ihn für mein Album zu verwenden, aber dann dachte ich mir you know what? Ima wait for this record, and see what happens, vielleicht kann ich T-Pain ja noch überzeugen ihn für sein zweites Album zu verwenden. Wenn nicht, bekommt den Track ein anderer Artist, denn das Teil ist ein hit hit record!

Auf jeden Fall! Ich dachte mir nur, dass es gar nicht so gut für dich wäre. Du hattest deinen Nummer Eins Hit Lonely und dann Alone...?  
      

Ja genau, das war ein Grund. Er ist einfach zu ähnlich zu Lonely.

Der Sound ist total anders, aber das Thema ist das gleiche.

Yea...

Erzähl uns etwas über Upfront. Das ist das andere Label neben Konvict. Ich konnte nicht viel darüber herausfinden. Nur, dass unter anderem Kandi von der Gruppe Xscape, Red Dirt und Rod Michael dort gesignt sind, aber das war es auch schon. Erzähl uns etwas mehr...

Upfront ist Devyne Stephens. Er ist die Person, die auch mir half am Anfang meiner Karriere. Wir haben Kandis Album was 2007 kommen wird...

...genau. Ich habe schon gute Lieder von ihr gehört mit Lil 'Scrappy und 50 Cent.

Yeah you gotta look out for that!

Reden wir über dein neues Album Konvikted. Wer sind die Features? Und wieso hast du es Konvikted genannt?

Snoop, Eminem und Styles P sind die einzigen Features auf dem Album...

....nicht T-Pain?


Nein T-Pain ist nicht auf diesem Album verteten. Weisst du es ist so. Ich möchte nicht, dass Leute denken ich würde meine Karriere benutzen um T-Pain zu pushen, denn T-Pain ist jetzt schon der Hammer. Ich will nicht einmal in der Situation sein, keine CDs mehr zu verkaufen und dass sich das auf T-Pain überträgt. Also habe ich mir T-Pain für Remixe und Sachen in dieser Art aufgehoben. Er hat sein eigenes Ding durchgezogen und ist sein eigener Artist und braucht mich nicht um Erfolg zu haben. Ich habe das Album Konvikted genannt, denn ich wurde bekannt, aber niemand konnte wirklich sagen was ich für Musik mache. Sie wussten nicht ob ich jetzt Rapper oder R&B-Sänger oder Ähnliches bin. Sie stopften mich in eine kleine Unterkiste, und ich fühlte mich nie frei. Konvikted. Und mit diesem Album befreie ich mich aus dieser Box und zeige den Leuten wer ich bin. Du hast mit vielen Leuten zusammengearbeitet. National in den Staaten und International. Wir haben Azad, Booba und Taz aus Europa und eine unendliche Liste an Leuten aus den USA. Zum Beispiel Obie Trice, Bone Thugs-N-Harmony, ich habe Sweet Escape gehört, einen neuen Track für Gwen Stefani, India Arie, D Block, Papoose und viele mehr. Mit wem konntest du am Besten arbeiten? Mit wem war diese Atmosphäre im Studio, mit der man es schafft einen Hit ohne viele Worte drumherum zu erschaffen?

Das ist eine gute Frage, denn alle waren talentiert. Sie alle wissen was sie wollen. Daher war es einfach mit ihnen zu arbeiten. Sie sind nicht eingebildet oder sonstiges und hören zu wenn man ihnen sagt: hey lass es uns doch mal so versuchen. Es ist immer schwer mit Artists zu arbeiten die nicht auf dich hören und denken sie machen alles richtig. Doch zum Glück habe ich mit Artists gearbeitet, die wissen was sie wollen und zu mir kamen damit ich ihnen das Endprodukt bereite. Das macht es einfach für mich.

Mit wem hast du noch nicht zusammengearbeitet aber hast es vor?

Michael Jackson is my goal for 2007.

Schon etwas in Planung?

Ich bin gerade dabei.

Ich hatte als erstes eine Version von "I Wanna Fuck You" featuring Plies von Slip-N-Slide Records, nicht Snoop. Kannst du mir das erklären wieso Snoop jetzt bei der Offiziellen Version rappt und was passierte mit der Version von Plies?

Die Version mit Plies war sozusagen eine Mixtape Version. Er hat unseren Song genommen und seine Verses draufgerappt, so wie man es bei den Mixtape Tracks eben macht. Es war nie eine Offizielle Version.

In dem Remix zu "I Am Not My Hair" von India Arie singst du the success didnt come, till I cut it all off. Denkst du, um Erfolg im heutigen Musik Business zu haben muss alles getrimmt sein? Du musst gut ausschauen, die Texte singen die du vorgeschrieben bekommst und immer lächeln wenn du eine Kamera siehst? Wie denkst du selbst über das Musik Business?

Ich denke, dass Image viel mit Erfolg zutun hat. Ich erinnere mich noch an mich selbst als ich am Aufsteigen war. Dreads hatten im Musik Business nix zu suchen, wenn du nicht Reggae oder Dancehall gemacht hast. Wenn du Hiphop oder R&B gemacht hast und Dreads hattest, kamst du in so gut wie kein Magazin. Sie vermarkten einen schon als eine Art Stereotyp. Heute, nach dem riesigen Erfolg von Hiphop hat sich das geändert. Wenn du gute Musik hast, kannst du auf jeden Fall vermarktet werden.

Welche anderen Pläne für die Zukunft hast du? Viele Künstler bringen ja ihre eigene Mode-Line heraus und drehen einen Film.

Yep, die Mode-Line Konvikt wird im Januar rauskommen. Its pretty much street clothes, street denims, hoodies, jackets, stuff like that und dann kommt auch noch Aliaune, die Line für die Ladys. Dann kommt auch noch der Film Illegal Alien der in 2007 gedreht wird, der ziemlich genau auf meinenm Leben basiert. Look out for that!

Mit all dem Erfolg um deine Person, denkst du es wird irgendwann Zeit für dich aufzuhören oder dich im Hintergrund zu halten wie Dr. Dre oder Eminem es plant? Oder denkst du, du wirst immer Musik machen bis du ein alter Mann bist? Wo denkst du, wirst du in 15-20 Jahren sein?

In 15-20 Jahren bin ich bestimmt erschöpft. Finished.....Done... Ich werde auf jeden Fall immer ein Studio in meinem Haus haben und immer Musik machen so wie eh und je. Ich werde in der Zeit aber wahrscheinlich einfach relaxen. Mein Leben genießen.

Du hattest harte Arbeit zuvor!

Ja, ich haue jetzt rein, damit ich später relaxen kann.

Ok, ich denke das wärs. Noch irgendwelche Shoutouts?

 ...das wäre sehr schlecht! Ich bekomme immer Stress, weil ich jemanden vergesse. How come you didnt shout me out? Ah I forgot...

Ok, dann danke ich dir für das Interview Akon! Viel Erfolg noch!
Tags

Groove Attack by Hiphop.de