Adidas könnte Yeezys im Wert von 500 Millionen Dollar verbrennen
Collage von Adidas-Logo und Kanye West

Nach der Trennung von Kanye West im letzten Jahr soll bei Adidas derzeit massive Unklarheit darüber herrschen, wie mit dem Yeezy-Restbestand umgegangen wird. Ließe sich kein Weg finden, die Sneaker loszuwerden, könnte Adidas die Lagerbestände womöglich verbrennen, berichtet die Washington Post.

Adidas & das Problem mit den Yeezys

Im Oktober des letzten Jahres gab Adidas bekannt, die Zusammenarbeit mit Kanye West unverzüglich einzustellen. Der 45-Jährige hatte zuvor immer wieder mit antisemitischen Kommentaren für Aufsehen gesorgt, sodass unter anderem Balenciaga und seine Agentur sich von ihm lossagten. Und schlussendlich dann auch Adidas.

Diese Entscheidung stellt jetzt, unabhängig vom moralischen Aspekt, ein bedeutendes Problem für Adidas dar. Die Yeezy-Marke war für einen erheblichen Teil des Umsatzes des Sportartikelherstellers verantwortlich – geschätzte zwei Milliarden Dollar pro Jahr. Derzeit rechnet Adidas mit einem Minusgeschäft von mehr als 700 Millionen Dollar für 2023. Es wäre das erste Mal seit rund drei Jahrzehnten, dass Adidas ein Verlustjahr verzeichnen müsste.

Aber was hat all das mit brennenden Yeezys zu tun? Adidas soll einen Restbestand an Yeezy im Wert von 500 Millionen Dollar haben. Es werde derzeit geprüft, ob man diese "Zombie-Yeezys" ohne das Yeezy-Label vertreiben könne. Sollte dies nicht der Fall sein, weil man beispielsweise mit einem zu großen Shitstorm rechnen müsse, würde Adidas den Bestand wahrscheinlich zerstören. Da wäre eine Möglichkeit, die Schuhe zu verbrennen, wie Wedbush-Analyst Tom Nikic der Washington Post erklärt. Eine in der Modeindustrie relativ gängige Praxis.

Generell sei es eigentlich nicht unüblich, dass Marken sich mit einem Produkt-Überschuss auseinandersetzen müssen. In diesem Fall sei es für Adidas aber aufgrund der zuvor genannten Größe der Yeezy-Operation sowie des abrupten Endes ein gravierendes Problem für Adidas.

Als weitere Möglichkeit, die Schuhe loszuwerden, ohne sie zu zerstören, nennt die Washington Post, dass Adidas die restlichen Schuhe über Discounter wie T.J. Maxx (in Deutschland TK Maxx) heruntergesetzt verkaufen könnte. Oder Adidas verkaufe die Schuhe in großen Mengen an Zwischenhändler, welche die Sneaker wiederum in Entwicklungsländern vertreiben würden.

Erschwerend kommt hinzu, dass Anfangs gar nicht klar war, ob Adidas die Yeezys ohne Kanye West überhaupt verkaufen dürfe. Zuletzt hielten sich jedoch Gerüchte, dass Adidas und Kanye West zu einer Einigung bezüglich der unverkauften Yeezys gekommen wären.

Mehr dazu, was die Trennung von Kanye West für Folgen für Adidas hat, erfahrt ihr hier:

Wer sich generell für Sneaker interessiert, dem empfehlen wir den befreundeten "Oh Schuhen!"-Podcast:

Genre
Kategorie

Groove Attack by Hiphop.de