In den vergangenen Tagen machte vor allem bei TikTok die Meldung die Runde, 50 Cent sei ein weiteres Mal angeschossen worden. Fifty wiederum gab daraufhin über Instagram Entwarnung: "Ich werde es überleben" – denn "das sind Fake News".
Nein, 50 Cent wurde nicht schon wieder angeschossen
Das ursprüngliche TikTok-Video, auf das 50 Cent sich bezieht, wurde inzwischen mehr als anderthalb Millionen Mal angeschaut und stammt vom Account @mediatripping. Dessen Content - wenn man es denn so nennen will - besteht hauptsächlich aus Falschmeldungen über den Gesundheitszustand von Prominenten. Weitere Videos über einen vermeintlich kritischen Zustand von Adam Sandler oder LiAngelo Ball haben ebenfalls Aufrufe im höheren sechsstelligen Bereich. In den Kommentaren finden sich neben den vorherrschenden Richtigstellungen auch immer wieder Leute, die die Behauptungen bekräftigen.
Der Account-Betreiber liket derweil Kommentare, die ihm raten, sich aufgrund möglicher rechtlicher Folgen besser in ein "Dritte-Welt-Land" abzusetzen.
Das Fact-Checking-Portal Snopes hatte sich bereits 2022 der Frage gewidmet, warum sich gerade gefakete Todesmeldungen im Netz so gut verbreiten. Dabei wird auf eine wissenschaftliche Arbeit unter dem Titel "Death by Twitter: Understanding false death announcements on social media and the performance of platform cultural capital" der Universität Melbourne verwiesen. Diesem Papier zufolge würde vor allem der performative Instinkt der Nutzer, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen, für ein virales Potenzial sorgen.
"Die Möglichkeiten der sozialen Medien in Verbindung mit dem typischen Zyklus von Nutzerreaktionen erleichtern das weit verbreitete Teilen von Falschmeldungen durch affektive Beteiligung und 'virale Performativität' rund um die öffentliche Trauer."
Einfach gesagt: Viele Leute wollen, dass andere Leute sehen, wie sie ihr Beileid bekunden, um sich selbst zu inszenieren. Das machen sich die Ersteller solcher Fake-News zum Vorteil. Den Leuten, die solche Todesmeldungen teilen, obwohl sie wissen, dass diese nicht der Wahrheit entsprechen, gehe es hingegen darum, sich selbst als Wissende zu inszenieren. Wissend "bei der Erkennung des Phänomens und seiner Plattformspezifität".
Auch in Deutschland und der hiesigen Hiphop-Szene kommt es immer wieder zu solchen gefälschten Todesmeldungen. Die Nachricht um das Ableben von Kollegah beispielsweise hat inzwischen fast schon Tradition: