Manuellsen und Ssynic diskutieren im "Gib ma Feuer!"-Podcast über den besten Disstrack, der hierzulande je rausgekommen ist. Für Host Ssynic ist klar, dass man hier eigentlich gar nicht lange reden müsse und man eh bei "Das Urteil" von Kool Savas landet. Sein Gast aus dem Ruhrpott vertritt eine andere Auffassung. Er siedelt Flers Bushido-Diss "Noname" unter bestimmten Gesichtspunkten über SAVs Klassiker an.
"Das Urteil" vs. "Noname": Bei Manuellsen punktet Härte
Manuellsen lässt Ssynics Einschätzung zu "Das Urteil" nicht unwidersprochen stehen. Der Ruhrpottler stellt Flers Bushido-Diss "Noname" in den Raum und hebt insbesondere die Härte des Songs hervor. Vom Standpunkt der Lyrik aus betrachtet, sei Flers Track "10-mal härter" als der Eko Fresh-Diss von Kool Savas. Textlich fühlt sich Manuellsen bei den Lines von SAV nicht so abgeholt:
"Wenn man ehrlich ist: 'Urteil' ist nur krass wegen Emotionen und wegen Flow. Aber jetzt textlich ist da nichts unter die Haut gegangen."
An dieser Stelle kassiert Manuellsen ein "Veto" von Ssynic, der den gesamten Aufbau des Tracks hervorhebt. Auch ist für den Battlerapper und Comedian ein Pro, dass bei "Das Urteil" nicht unter der Gürtellinie gedisst wurde.
Manuellsen sieht das anders. Für ihn funktionieren Disstracks offenbar eher über Brutalität. So hält er mit den "Lines von Noname" dagegen. "Du hast keinen Bock mehr auf dein Leben danach", lässt er wissen. Das bringt den König im Schatten dazu, noch einmal zu betonen, dass Fler bei seinem Gegner hier mehr Schaden als einst Kool Savas angerichtet habe.
"Ich glaube 'Noname' ist, was Lyrik angeht und was den Stich angeht, schlimmer als 'Das Urteil'."
Dennoch gesteht Manuellsen zu, dass der Disstrack von Kool Savas gegen Eko Fresh "eine Urgewalt" ist. Von dem, was gesagt worden ist, sei "Noname", aber "viel, viel schlimmer". Wenn Manuellsen heutzutage den Track von Savas "irgendeinen von den Shababs [Jugendlichen, Anm. d. Red.]" vorspielen würde, hätte eine Antwort eine verheerende Wirkung für KKS und das Battle wäre "schon vorbei". Um die Zwei-Stunden-Marke herum reden Manuellsen und Ssynic über die besten Disstracks.
Manuellsen hat in einem Talk bei Tierstar bereits ein Ranking seiner liebsten Deutschrap-Disstracks aufgestellt. Konsequenterweise fehlte dabei "Das Urteil". Der Mühlheimer war zur Zeit der Diss-Veröffentlichung vor fast 20 Jahren im Team von Eko Fresh. Im gleichen Interview erzählte Manuellsen übrigens auch, wie die Reaktion der damaligen German Dreamer auf die Premiere von "Das Urteil" ausfiel.