Die animierte Rapperin Yameii zeigt, dass eine Stimme nicht echt sein muss

Yameii ist ein gefangener Engel. Einst hatte sie die Kraft, durch Raum und Zeit zu reisen. Sie besuchte ferne Dimensionen und lebte in den unterschiedlichsten Welten. Doch dann wurde sie von einer göttlichen Gestalt bestraft, der sie ihrer Magie beraubte. Dem übernatürlichen Richter gefiel es nicht, wie Yameii ihre besondere Fähigkeit ausreizte. 

Völlig verwirrt strandet Yameii in der Oseanworld: eine Dimension voller mystischer Dinge, abstrakter Formen und flackernder Glitches. Immer wieder schafft die Weltenwandlerin es aber, mit unserer Realität Kontakt aufzunehmen. Manchmal ist sie sogar auf der Erde zu sehen. Meistens ist sie jedoch nur zu hören: Yameii ist Rapperin, legt ihre Stimme über verträumte Beats und fasziniert ihre Fans bei jedem Erscheinen neu.

Yameii ist eine rappende Animation

Yameii ist natürlich nur ein fiktiver Charakter. Der Produzent und Rapper Deko verleiht Yameii dank einer Software ihre Stimme. Auf Dekos bisher größtem Hit "Phantasy Star Online" rappen die beiden sogar gemeinsam. Das Animationstalent Osean World schenkt Yameii ihre Gestalt. 

Auch auf Instagram hat Yameii ihr eigenes Profil. Durch die bunten und lebhaften Animationen wirkt ihr Auftreten in der echten Welt fast schon normal. Osean World adaptiert sie kreativ und relativ natürlich in eine urbane Umgebung. Zur selben Zeit promotet der Account den musikalischen Output vom Team um Yameii. So wird das Gefühl bestärkt, dass es sich bei Yameii um eine real existierende Künstlerin hält. 

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Who’s ready for new stuff?!

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Auf YouTube spinnt Osean World die Geschichte von Yameii weiter. Auf ihrer Reise trifft sie auf viele weitere Charaktere, die perfekt in der Ästhetik aufgefangen werden. Häufig erinnert der Stil an japanische Rollenspiele. Eine kohärente Geschichte erzählen die Videos von Osean World nicht. Es geht um die Atmosphäre und die Gefühle, die von ihr ausgelöst werden.

Das Konzept der Lichtgestalt Yameii erinnert an die Gorillaz oder Yung Kafa & Kücük Efendi. Die Menschen hinter den Stimmen möchten anonym bleiben und verschleiern sich hinter einem Kunstprojekt. Der Unterschied ist jedoch klar: die Stimmen sind echt. 

In Japan gibt es animierte Popstars

In Asien ist es nicht unbedingt ungewöhnlich, dass auch die Stimme künstlich erzeugt wird. Hier gibt es schon länger Popstars, die im Animations-Studio geboren wurden. Sie sind fiktiv, begeistern aber eine riesige Menge an Menschen. Das bekannteste Beispiel ist wohl Miku Hatsune aus Japan. Ihre Fans kreischen und toben bei einem Live-Event genauso wild wie die Besucher*innen eines Billie Eilish Konzerts. 

So popuär wie Miku Hatsune ist Yameii noch lange nicht. Fernab der japanischen Insel fühlen viele diesen Animations-Swag auch noch nicht. Genauso wie bei VR-Brillen, findet die Verschmelzung von Realität und Phantasie aber auch in der Musik immer weiter statt. Wahrscheinlich werden in der Zukunft noch viele Künstler*innen aus fernen Dimensionen mit uns Kontakt aufnehmen.

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