Eminems Battlerap-Film "Bodied" ist viel besser als "8 Mile"

Eminem macht schon lange nicht mehr einfach nur Musik. Er produziert auch Filme wie zum Beispiel "Bodied". Der Battlerap-Streifen ist bei uns bisher gar nicht im Kino gelaufen, verdient aber trotzdem deine volle Aufmerksamkeit. Er zählt zu den besten Hiphop-Filmen, die es gibt. "Bodied" ist in vielerlei Hinsicht sogar besser als "8 Mile".

Wo, wann & wie kann ich Bodied gucken?

Jetzt sofort und das sogar umsonst: Zumindest dann, wenn du bereit bist, deine Daten preiszugeben. "Bodied" gibt es bei YouTube Premium – und die bieten einen kostenlosen Probe-Monat an.

Du musst es nur schaffen, dran zu denken, dich innerhalb des Monats rechtzeitig wieder abzumelden, bevor die erste Zahlung fällig wird. Dann kannst du "Bodied" direkt und gratis anschauen.

Bodied - Uncensored Official Trailer - Produced by Eminem

Coming to selected theaters 11/2/18 Words are weapons in the world's most brutal lyrical sport. Produced by Eminem and directed by Joseph Kahn, one of the biggest music video directors of all time (from Wu Tang Clan to Taylor Swift), "Bodied" is a go-for-the-jugular, hilarious look inside the competitive world of rap battles.

Worum geht's in Eminems Battlerap-Film Bodied?

In Eminems Battlerap-Film "Bodied" erleben wir die Geschichte von Adam. Der ist Student und will eigentlich nur seine Abschlussarbeit über Battlerap schreiben. Ihn interessiert vor allem der Aufbau von Battles, wie die sportlichen Beleidigungen funktionieren und was der Gebrauch des N-Wortes dabei für eine Rolle spielt.

Dann battlet Adam recht schnell auch selbst, aber eigentlich eher zufällig und aus Versehen. Weil das überraschend gut funktioniert, nimmt er an richtigen Rap-Battles teil.

Das ist der Moment, in denen die Probleme so richtig los- und die Filmemacher ans Eingemachte gehen: Adam muss sich zwischen Battlerap und seiner Freundin entscheiden. Der frischgebackene Battlerapper sieht sich fast sofort mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Auch das Thema cultural appropriation spielt bald eine sehr große Rolle.

Alles Fragen, die in Battlerap-Communites immer wieder diskutiert werden: Wie weit darf ein Rapper im Battle gehen? Gibt es Grenzen und wenn ja, wo liegen sie? Bei all den ernsten, zugrunde liegenden Themen, die hier verhandelt werden, bewahrt sich "Bodied" trotzdem stets eine gewisse Leichtigkeit und Humor.

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Der Vergleich zu 8 Mile hinkt, muss aber trotzdem sein

Was haben "8 Mile" und "Bodied" gemeinsam? Bei beiden Filmen hat Eminem seine Finger im Spiel, wenn auch auf komplett unterschiedliche Art und Weise (einmal als Produzent, einmal in der Hauptrolle).

In beiden Filmen steht ein weißer, aufstrebender (Battle-)Rapper im Mittelpunkt, der unter anderem Probleme mit seiner Freundin und zeitweise kein Zuhause hat.

Beide Streifen funktionieren als Liebeserklärung an die Musik, nur mit komplett anderer Gewichtung. Bei "Bodied" geht es viel mehr um die Battlerap-Kultur.

Wo liegen die Unterschiede? "Bodied" funktioniert ganz anders als "8 Mile" und muss natürlich ohne Eminem in der Hauptrolle auskommen. Das schadet aber nicht, eher im Gegenteil.

Während "8 Mile" ein eher gemächliches Tempo vorlegt, dreht "Bodied" zu jedem Zeitpunkt voll auf. Hier gibt es kaum ruhige Minuten und der Film ist vollgestopft mit Effekten aller Art.

Das moderne Gewand des Films verdanken wir in erster Linie Joseph Kahn. Der Regisseur zeichnet vor allem für Musikvideos verantwortlich. "Bodied" profitiert massiv von dieser Erfahrung.

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Bodied ist kein Drama, sondern Satire & Battlerap-Liebeserklärung

"8 Mile" lebt von Eminems Musik und seiner Geschichte. Es geht um die Charaktere, deren Story und Probleme. Bei "Bodied" steht immer Battlerap an sich im Mittelpunkt. Was einem besser gefällt, liegt wohl immer auch am eigenen Anspruch: Willst du einen Hiphop-Film oder einen, der sich um Battlerap dreht? Willst du eine klassisch-vorhersehbare Geschichte, oder eine, die alle Regler bis zum Anschlag aufdreht – auch wenn sie dabei manchmal übers Ziel hinausschießt?

Denn eins steht fest: "Bodied" beweist zwar Problembewusstsein und thematisiert Klischees, Diskriminierung, Sexismus, kulturelle Aneignung und Rassismus. Aber trotzdem will der Film ganz offensichtlich immer satirisch, witzig und over the top sein. Dadurch bleibt er immer unterhaltsam, aber auch Antworten schuldig. Ob Adam am Schluss nun zu weit gegangen ist, müssen alle Zuschauenden für sich selbst entscheiden.

Genau wie die Frage danach, ob rassistische Battlerap-Texte erlaubt sein sollten beziehungsweise wo die Grenze liegt. Derartige Fragen humorisitsch zu verhandeln, kann streckenweise nur scheitern. Aber auch die Frage danach, wie gelungen der Umgang mit diesen Themen in "Bodied" ist, muss jeder für sich selbst beantworten.

Während die einen in "Bodied" ein Lehrstück sehen, das zum Nachdenken anregen kann, verstehen viele andere den Film eher als Verteidigung der Battlerap-Kultur. Auch das muss man erstmal so intelligent hinkriegen: Es kommt wohl einfach auf die Perspektive an – und "Bodied" funktioniert für viele.

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8 Mile ist schlecht gealtert & Bodied zeitgemäß

Die Zeit spielt gegen Eminems Klassiker "8 Mile". Vielleicht ist es unfair, einen fast neuen Film mit einem zu vergleichen, der vor 17 Jahren veröffentlicht wurde. Aber auch wenn "8 Mile" nach wie vor ein unterhaltsamer Hiphop-Film ist und großartige Musik atmet, wirkt er mittlerweile altbacken, Klischee-überladen, vorhersehbar und langatmig.

Dem gegenüber steht ein überaus dynamisch wirkender "Bodied", frisch aus dem Ei gepellt. Hier scheppert es an allen Ecken und Enden, die effektvollen Battles lassen das Wohnzimmer beben. Vor allem wird in "Bodied" aber fast konstant gebattlet, und darum geht es schließlich.

Die Battles an sich sind härter und gehaltvoller als in "8 Mile". Sicher, Eminems letztes Battle wird uns allen auf ewig im Gedächtnis bleiben. Aber realistisch wirkt das nicht und das steht im direkten Kontrast zu den Battles in "Bodied". Die sind straight a cappella und bieten viel mehr Bars.

Die satirische Überspitzung tut ihr Übriges und erleichtert das Anschauen. Hier gibt es zwar auch Drama wie in "8 Mile", aber wenigstens nimmt sich das Ganze selbst nicht so ernst. Ist es ja auch nicht: Der Film basiert auf keinen wahren Begebenheiten. Der fehlende Ballast tut der Story gut und macht das Ganze viel leichter.

Trotzdem gibt es genug Substanz, um nicht völlig in beliebigem Slapstick zu versinken. Vielleicht ist das sogar die beste Art, mit diesen schwierigen Themen umzugehen: Alle Seiten zu Wort kommen lassen und dann muss jeder selbst schauen, was er oder sie verantworten kann.

Genial an "Bodied" sind also nicht nur die wirklich harten und cleveren Punchlines, durch die man merkt, dass echte Battlerapper beteiligt waren. Oder die Gastauftritte (Dizaster, Simon Rex aka Dirt Nasty, Loaded Lux, Hollow Da Don, Charlamagne tha God). Sondern auch, wie hier so ziemlich alle Vorurteile auf den Kopf gestellt werden.

Wenn du auch nur ansatzweise etwas mit (Battle-) Rap anfangen kannst, musst du "Bodied" gucken. Egal, ob du "8 Mile" feierst oder nicht.

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