Was letzte Woche lief: 9 Songs, die du gehört haben solltest

Das Wetter war bombe (und ist es mancherorts sicher immer noch). Die Grillkohle glühte. Trotzdem wurde Musik releast, was das Zeug hält. Videos und Tracks schossen aus dem Boden wie Maiglöckchen. Damit ihr vor lauter Hitze nicht den Überblick verliert, kommen hier handverlesene musikalische Perlen der letzten Woche. Natürlich alles subjektiv und geschmacklich diskutabel.



Fler ist mit Orchesterbegleitung über jeden Zweifel erhaben. Der Vibe war spürbar. Umso schöner, dass es noch eine weitere Aufnahme zu dieser gelungenen Kombination gibt.


Flizzys letzte Platte besteht eh fast nur aus Hits. Aber Junge aus der City hat in der Version für das Neo Magazin Royale nochmal das spezielle Extra. Das Kriegsbeil zwischen Jan Böhmermann und Fler wurde zudem ja auch begraben. Überall Harmonie. Epic kann kommen!



Wer könnte den einsetzenden Sommer besser begleiten als Trap-Queen Haiyti? Auf einem Posse-Cut mit Joey Bargeld, Vira Lata und Kulturerbe Achim ist die Hektik des Nachtlebens spürbar. Timo Millbredt inszeniert und das Flygirl sorgt für die Hook. Außerdem lassen sich Sonnenbrillen problemlos im Dunklen tragen.

Glockenbeats hat SSIO quasi im Alleingang uncool gemacht. Trends kommen, Trends gehen. Das Instrument der Stunde ist die Flöte. Schon als Solo-Nummer von Future ist Mask Off ein verdammter Hit. Wenn sich dann noch Kendrick Lamar auf dem vielleicht besten Flötenbeat ever austobt, ist Feierabend.



Es war lange still um Karate Andi. Das änderte sich letzte Woche. Der Rapper mit dem Charme eines Mofogang-Anführers möchte, dass Deine Olle tanzt. Mit Mecstreem am Beat schießt Andi Punchlines. Die Attitude erinnert weiterhin an Charles Bukowski:

"Frauen sehen mich und kriegen Glückshormone / Weil ich die Schlüpfer nass mache so wie Flüchtlingsboote"



Taktloss und Frauenarzt halten in der Releasewoche von Gott das Outputlevel hoch. Neben Einer klatscht hauen sie direkt noch ein Video zu Vorhang auf 3 raus. Atzenkeeper Bogy, Corus86 und Justus Jonas leisten Gesellschaft. Der Vorhang öffnet sich, wie dem Titel zu entnehmen ist, nicht zum ersten Mal. Teil eins fädelte Takti schon um 2000 herum ein. Geschichte setzt sich fort.

Diese Woche war Spongebozz-Woche. Der Schwamm hatte zwei Videos im Gepäck. Yellow Bar Mitzvah und A.C.A.B. II bieten technisch versierten Battlerap mit ordentlich Breitseiten an die Konkurrenz. Letzteres Video ist leider verschwunden. Dennoch bereitet Digital Drama jeweils den Sound, auf dem sich Sun Diego mit und ohne Kostüm austoben kann.



Freitag stand ganz im Sternzeichen Hass. Die weniger reimende Hälfte von Audio88 & Yassin brachte eine Solo-EP unters Volk. Auf dem Werk nimmt er in gewohnter Manier kein Blatt vor den Mund. Jede Zeile schildert klar, was die Wut in Audio88 schürt. Ab nach Hause legt den Finger tief in die Wunden, die Unmenschlichkeit tagtäglich aufreißt.

Es ist keine wilde Spekulation, dass die Zukunft von Rap eng mit der Generation Azzlack verbunden sein wird. Das schweißt zusammen. Verständlich, dass sich Neu-Signing Azzi Memo und Soufian auf einem Beat von SOTT, Zeeko und Veteran treffen.

Zwar heißt der Track Mufasa, aber die heile Disney-Welt beschreiben die beiden nicht wirklich. Stattdessen macht Azzi Memo unverständlich klar, dass "H*rensöhne umgeboxt" gehören. Sein Debüt Trap'N'Haus erschien ebenfalls am Freitag.

Gucci Mane ließ sein komplettes neues Album DropTopWop von Metro Boomin produzieren. Nicht nur Future weiß, dass das eine weise Entscheidung ist. Die Single Hurt Feelings hat alles was das Herz begehrt: fliegende Scheine, Stripperinnen im Halblicht und einen trappenden Gucci. Selten war es so okay, dass jemand Gefühle verletzt.
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